Blicke über den Tellerrand

  • Ich weiß nicht, warum sich dieses Vorurteil so hält aber natürlich lässt sich ein Hybrid auch sparsam auf Langstrecke bewegen.

    Du meinst, wenn man ihn nach Leeren der Batterie langsam weiter fährt, oder eben häufiger auflädt?

    Der Yaris Hybrid ist ein Vollhybrid. Den kann man nicht aufladen.

  • Ja vom Motor. Ich hatte vorhin gezögert, mit dem Aufladen. Ich meinte Aufladen per PlugIn. Der Motor lädt natürlich. Aber die Ladezyklen beim Yaris sind sehr kurz. Mehrere (oft viele) pro Minute. Da wird ständig zwischen Laden, Motor Vortrieb, Motor+E-Motor-Vortrieb, reiner E-Vortrieb, Rekuperieren gewechselt. Gibt es auch eine schöne grafische Darstellung um Auto. Verstehen im Detail tue ich es aber nicht. Reiner E-Vortrieb gibt es nur bei relativen langsamen Dahingleiten und ab 80 km/h ist definitiv Schluss (nach meiner Erfahrung schon viel früher). Laut Beschreibung geht das auch nur maximal 2km. Hatte ich aber noch nie am Stück, sondern einiges kürzer.

    Rekuperieren ist - soweit ich das verstehe - Bremsenergie in elektrische Energie zurückverwandeln (mit kräftigen Verlusten... aber immerhin).


    Korrektur: Rekuperieren ist - soweit ich das verstehe - kinetische Energie beim Bremsen in elektrische Energie zurückzuverwandeln.

    • Offizieller Beitrag

    Ich gebe auch noch meinen Senf zum Thema Hybrid und "Blicke über den Tellerrand" ab:
    Wir hatten im letzten Schottland-Urlaub einen Hybrid als Leihwagen - BMW 225Xe, fährt mit einer Kombination aus 136PS-Benziner an der Vorderachse und einem 88PS Elektromotor an der Hinterachse.

    Gefahren sind wir großteils Überland, wenige Autobahnen, fast gar kein Stadtverkehr.
    Hier hat der Hybrid verbrauchsmässig ganz klar Nachteile, es gibt wenig Rekuperationsphasen und man schleppt ca. 200kg Zusatzgewicht mit, was bei meiner Fahrweise einen Verbrauch von ca. 7,8l/100km ergab. Unser 3008 GT (Ok, Diesel und schlechter vergleichbar) wäre bei diesem Profil wohl auf deutlich unter 6l/100 gekommen.
    Weitere Nachteile: kleinerer Kofferraum durch Akku und Antrieb, kleinerer Tank (ich glaube 32l) und dadurch deutlich kleinere Reichweite.

    Dazu kommt noch, dass in der Standard-Einstellung der Akku einfach leer gefahren wird und dann auch leer bleibt - da es ein Plug-In Hybrid ist, geht die Ladelogik davon aus, dass das Fahrzeug am Abend an die Steckdose kommt - probiert das mal bei einem B&B ohne eigene Parkplätze...


    ABER:
    Nach Umstellung der Ladelogik auf "Motor lädt Akku":

    Die Fahrdynamik war einfach nur..., äh..., geil - sorry. Der E-Motor schiebt bis 80km/h ansatzlos ohne Turbo-Verzögerung mit an, bei Ortsdurchfahrten kann der Benziner abgeschalten werden und man cruist total entspannt und lautlos durch das Dörfchen. am Ortsende steigt man wieder ins Gas, der Benziner springt unauffällig wieder an und man hat wieder volle Performance. Inzwischen verstehe ich auch, warum BMW-Fahrer einen eher schlechten Ruf haben - das Fahrzeug provoziert fast eine aggressivere Fahrweise...


    Mein FAZIT:

    Bei Strecken, auf denen man in Relation zur Reisedistanz wenig rekuperieren kann (längere Strecken auf der Autobahn oder Bundesstraße, wenig Stadtverkehr, wenig Stau), hat der Hybrid durch das Mehrgewicht einen Nachteil - man schleppt einen Haufen Technik mit, deren Mehrwert man aber nicht nutzen kann.

    Genauso umgekehrt ein reiner Verbrennungsmotor in der Stadt: jedes Bremsmanöver vernichtet die mühsam aufgebaute Geschwindigkeit mit Wärmeumwandlung, und noch dazu wird der Motor beim Beschleunigen in einem schlechten(=ineffizientem) Arbeitspunkt betrieben, deshalb auch der hohe Mehrverbrauch bei reinem Stadtbetrieb.


    Da wir in der Stadt großteils per Fahrrad, Öffi oder zu Fuß unterwegs sind, bleibt für unser Fahrprofil ein reiner Verbrenner die bessere Lösung, zumindest solange sich an der Akkufront nichts neues ergibt.

  • Das meinte ich vorhin: Von schweren Plugin-Hybriden halte ich nicht viel. Vor allem solange nicht genug Ökostrom verfügbar ist, dass alle E-Autos versorgt werden können, ist die Berechnung mit 0 C02-Verbrauch während der reinen E-Fahrt auch nur ein Feigenblatt. Da der Yaris verhältnismässig leicht ist (1050kg) und der Hybridantrieb nur wenig schwerer ist (ich habe gerade keine Zahlen gefunden, meine aber mal ca. 50kg gelesen zu haben), ist der Mehrverbrauch aufgrund des Gewichts nicht sehr schlimm.


    Beim Kauf des Yaris Hybrid habe ich auch nicht auf Hybrid geschielt, sondern mich an spritmonitor.de orientiert. Wenn der Suzuki Baleno bessere Sicherheitstestergebnisse gehabt hätte, wäre es vielleicht der geworden.


    Die Fahrdynamik des Yaris Hybrid ist dann sicherlich auch nicht wie die eines 225Xe, beim Ampelstart und beim Rollen durch die 30er-Zone ist man zwar positiv gestimmt, aber dafür schwächelt das Auto eindeutig bei höheren Geschwindigkeiten.


    Wenn ich das lese mit den 7,8l für den 225Xe, bin ich doch bestätigt, dass unserer Travellerkauf eine gute Entscheidung war. Der produziert vergleichbar C02 und hat doch wesentlich mehr Platz.

  • Du meinst, wenn man ihn nach Leeren der Batterie langsam weiter fährt, oder eben häufiger auflädt?

    Ne. Ich meine damit, dass man im ganz normalen Straßenverkehr immer die Batterie laden kann. Warum? Bei jeder Verzögerung wird die Batterie geladen und bei der relativ kleinen Batterie eines Vollhybrids kann man sie schnell wieder auffüllen.

    Um einen Vollhybrid gänzlich ohne Batterie zu fahren benötigt man schon ein sehr konstruiertes Fahrprofil: Beschleunigen auf Reisegeschwindigkeit und dauerhaft verzögerungsfrei dahingleiten. Das mag auf einem Rundkurs vielleicht klappen, aber im realen Straßenverkehr gibt es solche Situationen nicht.

    Wir hatten im letzten Schottland-Urlaub einen Hybrid als Leihwagen - BMW 225Xe

    Dabei handelt es sich nicht um einen Hybrid, sondern um einen Plug-In Hybrid (schreibst du später ja auch selbst).

    Das ist ein großer Unterschied.

    Hier hat der Hybrid verbrauchsmässig ganz klar Nachteile, es gibt wenig Rekuperationsphasen und man schleppt ca. 200kg Zusatzgewicht mit, was bei meiner Fahrweise einen Verbrauch von ca. 7,8l/100km ergab.

    Wie fast alle Argumente (die du anbringst) gilt das für Plug-In Hybride und nicht für Vollhybride.

    Es gibt nicht viele Daten und Fahrzeugen, die beides anbieten. Hier als Beispiel der Kia Niro:

    Batteriegewicht Hybrid = 33kg, Batteriegewicht Plug-In Hybrid = 117kg.

    https://www.kia.com/content/da…g-in-Hybrid-pricelist.pdf

    Bei spritmonitor.de kommt der Niro Hybrid auf ø 5,12 l/100km - durchaus ein guter Wert für SUV-ähnliches Fahrzeug. Der aerodynamisch anders gestaltete Hyundai Ioniq (ansonsten gleiche Technik) kommt sogar auf ø 4,76 l/100km.

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png

  • Bei unserem Yaris, wie gesagt Vollhybrid, war laut der Anzeige der Akkustand immer zwischen ca. 50% und 90%. Der wird laut Beschreibung auch nie voll ge- oder entladen. Vielleicht wäre es bei einem besseren Streckenprofil 30%-90%, wer weiß...

    • Offizieller Beitrag

    Wie fast alle Argumente (die du anbringst) gilt das für Plug-In Hybride und nicht für Vollhybride.

    Wieso denn? Ich habe in meinem Erfahrungsbericht eigentlich nur ein Argument gebracht, und zwar,

    dass man mit einem Hybrid-Fahrzeug (Egal ob Plug-In oder "Voll-") mehr Gewicht als mit einem reinen Verbrenner zu transportieren hat.
    Ich glaube soweit finde ich sogar Zustimmung.

    Dabei handelt es sich nicht um einen Hybrid, sondern um einen Plug-In Hybrid (schreibst du später ja auch selbst).

    Anders formuliert, ist deiner Meinung nach also ein "Plug-In-Hybrid" kein Hybrid-Fahrzeug?
    Auch wenn ich deine anderen Argumente schätze, mit dieser Wortklauberei kann ich nichts anfangen.


    Aber Ja, es stimmt, dass ein Plug-In-Hybrid mit einer deutlich größeren batterieelektrischen Reichweite seinen Vorteil nur ausspielen kann, wenn er vor den Fahrten mit kostengünstigem Strom aufgeladen wird, da sonst die große Batterie ein "Mühlstein um den Hals" ist...


    Zum Thema Spritmonitor: Stimmt, für das (geringe) Mehrgewicht sind die Vollhybriden gut vorne dabei - allerdings in einem Pulk von reinen Verbrennern - so richtig merkbar dürfte der Vorteil im Schnitt nicht sein.

  • Ich habe in meinem Erfahrungsbericht eigentlich nur ein Argument gebracht, und zwar,

    dass man mit einem Hybrid-Fahrzeug (Egal ob Plug-In oder "Voll-") mehr Gewicht als mit einem reinen Verbrenner zu transportieren hat.

    Das ist prinzipiell ja auch richtig. Aber es kommt schon auf die Größenordnung an. Es macht halt schon einen Unterschied, ob wir da von 30kg oder 120kg reden. Das ist (grob) der Unterschied zwischen Hybrid und Plug-In Hybrid.

    Natürlich lohnt sich ein Vollhybrid nicht für jedes Fahrzeug, aber generell ist es eine kostengünstige Möglichkeit um den Verbrauch zu senken - deutlich zu senken je nach Fahrprofil. Solche Fahrzeuge sind auch für Privatleute deutlich interessanter.

    Anders formuliert, ist deiner Meinung nach also ein "Plug-In-Hybrid" kein Hybrid-Fahrzeug?
    Auch wenn ich deine anderen Argumente schätze, mit dieser Wortklauberei kann ich nichts anfangen.

    Für mich ist es keine Wortklauberei. Prinzipiell ist es richtig, dass man Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und Elektromotor als Hybrid bezeichnet. Allerdings sollte man da schon unterscheiden, denn es gibt deutliche technische und finanzielle Unterschiede. Die meisten Verstehen unter Hybrid einen Vollhybrid. Daher macht es wirklich Sinn, dass man Plug-In Hybride auch als solche Bezeichnet.

    Noch ärgerlicher wird es, wenn manche dann auch Mild- oder Micro-Hybride als "Hybrid" bezeichnen.

    Aber Ja, es stimmt, dass ein Plug-In-Hybrid mit einer deutlich größeren batterieelektrischen Reichweite seinen Vorteil nur ausspielen kann, wenn er vor den Fahrten mit kostengünstigem Strom aufgeladen wird, da sonst die große Batterie ein "Mühlstein um den Hals" ist...

    Richtig. Noch mehr ausspielen kann man diesen Vorteil, wenn man das Fahrzeug auch klimatisieren kann, während es an der Steckdose hängt. Geht leider nicht bei allen Plug-In Hybrid.

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png

  • Als Fazit kann ich (bis jetzt ;) ) sagen: als Stadtauto ist der Yaris Hybrid definitiv eine Option und für einen Automatik (was in der Stadt sehr entspannend ist) vielleicht nicht billig, aber auch nicht übermäßig teuer. Ich persönlich bin auch mit einem Steckenprofil mit Autobahnanteil zufrieden, das mögen andere vielleicht anders sehen. Viel Autobahn oder Landstraße ohne Orts-Unterbrechungen ist jedoch eher eine Kontraindikation.


    Bin auch noch gespannt, ob der Verbrauch im Sommer noch etwas herunter geht.

    • Offizieller Beitrag

    Hier kommt 2020 ein netter kleiner Kleinwagen racer auf uns zu :cool:


    261 PS, allrad, unter 1300 kg.

    Und super sieht er auch aus nicht zu langweilig nicht, zu extrem , klein und leicht "bullig"


    https://www.auto-motor-und-spo…toyota-yaris-gr-4-rallye/

    Toyota-GR-Yaris-Exterieur-bigMobileWide2x-de3bdf4-1658278.jpg

    1-2020-Toyota-GR-Yaris-bigMobileWide2x-ce0b9fd4-1661093.jpg

    • Offizieller Beitrag

    Ja stimmt, aber den mag ich eigentlich auch.

    Die sollten den aber in dieser race Look Karo Lackierung anbieten (auch wenn's da wohl be Folie sein wird...)

  • habe aktuell einen 2019er Octavia Combi 1.5 TSI mit 150 PS und 7-Gang-DSG und recht umfangreicher Ausstattung als Sondermodell "Soleil" zur Verfügung. Bei Interesse schreibe ich nach Abgabe gerne ein Fazit.


    Eins vorab: über Geschmack und Emotionen lässt sich nicht streiten, das sieht einfach jeder anders. Schlecht ist das Auto deswegen aber keineswegs!!!

    mfG Sascha


    508 SW Business Line
    T4 TDI Caravelle - muss gehen, wird nicht mehr benötigt!

    • Offizieller Beitrag

    Spontan gesehen sieht er irgendwie wie ein Mini-Juke aus.

    ja und genau so sage ich mal „nicht schön“ :/;)

    Auch der juke nismo? ;)

  • Da muß ich PetDig2 beipflichten, Die Front des Juke ist im Moment die häßlichste, die ich kenne. Am allerschlimmsten fand ich sie bei der Urversion.

    WIR sind Europa, nicht ihr !
    Warum überhaupt AfD (Alternative für Doofe). Wir fahren doch Peugeot ;)
    Keinen Millimeter nach rechts in ganz Europa.
    8x 205 60-128PS, 1x Partner HDI 1,6 , 2x 206CC 135 , 1x 407 HDI 1,6 , 1x 208 GTI 30th 8), 1x 3008 I HDI 2l, 1x 607 V6 :thumbup:

    Das alles allerdings auf 3 Fahrer verteilt, damit jeder mal was zum Wechseln hat....

    • Offizieller Beitrag

    Ja die ist gewöhnungsbedürftig ^^

    Aber die Front bei dem GR ist ganz nice.

    Muss man auch mal in Echt sehen..