Ab 2018 Fahrverbot für Diesel bei Feinstaubalarm in Stuttgart

    • Offizieller Beitrag


    Ich vermute, Diesel werden ziemlich schnell verschwinden. Der immer höhere Aufwand der Abgasnachbehandlung steht bald nicht mehr in angemessenem Verhältnis zur Einsparung durch günstigeren Kraftstoff und Verbrauchsminderung. Zumal die Steuerermäßigung ja auch nicht ewig bleiben wird, was ja auch richtig ist da Diesel mehr Energie enthält.


    Ohne den Diesel ist das Co2 Ziel aktuell und auch in näherer Zukunft nicht zu schaffen. Er wird uns noch eine ganze Weile begleiten.

  • Die Nutzung fossiler Rohstoffe in Verbrennungsmotoren wird mittelfristig ohnehin zurückgehen: da sie endlich sind, wird's grundsätzlich ohnehin immer teurer werden.
    Die Zeit eines praktikablen und erschwinglichen Überganges könnte und sollte sehr viel effizienter genutzt werden, da vertraue ich optimistisch auf Ingenieursleistungen, die nebenbei bemerkt auch schon durchaus vorhanden sind.
    Alleine, man läßt die Techniker kaum agieren. Die Industrie setzt immer auf die "billigste" Technik, das ist meist die vorhandene und weil vertraut und medial dauerpräsent, wird sie auch gekauft.
    Warum muß auch weiterhin ungebremst auf 6,8, ja 10 Zylinder gesetzt werden? Warum brauchts Hubräume jenseits der 2,5 l in PKW? Welcher faktische Nutzen entsteht durch SUVs außer dem, dass sie in Städten wie Stuttgart fast überall aus zwei Fahrstreifen einen machen und die Sonne verdunkeln?
    Ich finde Fahrverbote wie in Stuttgart angekündigt auch nur mäßig originell und wahrscheinlich nur bedingt zielführend. Aber ich fürchte ohne regulatorische Massnahmen wird kein Umdenken in der knappen Zeit stattfinden. Der Markt alleine regelt nämlich so ziemlich gar nix. Die einschlägige Industrie hatte ihre Chance, genutzt hat sie lediglich den kurzfristigen Profit. Arbeitsplätze sichert man aber auf Dauer nur über innovative und zukunftsfähige Produkte.


    Herzliche Grüße aus Tübingen

    seit 5/2016: 508 sw 150 BlueHDi Allure (haria grau / Leder aries-beige; City-Paket; Full-LED; DAB, JBL)
    Prod.Dat. 25.04.2016 / Rennes
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  • Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann gab es in 2016 in Stuttgart an 59 Tagen Feinstaubalarm. In diesem Jahr ist die Anzahl der Tage mit Feinstaubalarm aber deutlich angestiegen.


    Schaut man die Werte genau an, kann man oft auch einen Zusammenhang zwischen Wochentags und dem Wochenende erkennen.


    Auch wenn es mich unmittelbar nicht betrifft, bin ich mal gespannt, wie man diese Fahrverbote kontrollieren möchte. Der freiwillige Ansatz wie bisher hat ja nicht viel gebracht. Und es gibt einige Fahrzeuge, da kann man ohne die Papiere schlecht beurteilen, ob es jetzt Euro 5 oder Euro 6 Diesel sind.
    Vielleicht hofft man ja noch darauf, dass bis 2018 doch eine blaue Plakette kommt. Das würde die Umsetzung jedenfalls erheblich vereinfachen.

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png

  • Hallo,
    es ist ja bereits heute schon so, das die Fahrzeuge bei Einfahrt in die Feinstaub-Zonen überhaupt nicht kontolliert/geprüft werden (können).
    Die Kontrolle findet lediglich bei parkenden Fahrzeugen statt.
    Das alleine ist schon ein Unding...!
    Gruss
    Desaster

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem in Stuttgart ist einfach die Topologie.
    In Stuttgart gab es schon jahrelang diese Problematik. Sie wurde nur nie öffentlich zur Diskussion gebracht.
    Bei Inversionswetterlage wird eben wohl oder übel der "Staub" in den Kessel gedrückt.
    Das ist nicht neu und auch nicht erst seit kurzem. Diese Problematik besteht bereits seit Jahrzehnten!
    Aus dem Grund wird es auch nichtmal ansatzweise etwas bringen, dass man den Diesel in den letzten Jahren als Buh-Mann ausgemacht hat und diesen verbannen will.


    Meiner Meinung nach muss der Verkehr grundsätzlich aus Stuttgart herausgebracht werden. Nicht nur Diesel, sondern ALLE Fahrzeuge. Zwei maßlos überlastete Bundesstraßen (teilweise einspurig) führen direkt durch Stuttgart und man könnte diese mit etwas Umleitungen um Stuttgart herumführen.
    Aktuell ist die Diskussion in Stuttgart rein auf den Diesel ausgerichtet, weil die Stadt und das Land schnell ein Opfer finden müssen, auf welchem sie rumhacken können, da man ihnen sonst Untätigkeit vorwerfen könnte.
    Genau aus dem Grund, weil hier Schnellschuss betrieben wird, ist der Bürger auch nicht wirklich bereit dazu hier etwas dagegen zu tun.
    Mich stört es nicht wirklich, dass sie den Diesel verbannen wollen. Ich fahre meinen 3008er Euro6 und kann folglich einfahren. Da ich aber so gut wie nie mit dem Auto nach Stuttgart fahre, sondern mich nur im Speckgürtel aufhalte, geht diese Diskussion eh an mir vorbei.
    Dass der Diesel aus Stuttgart herausgehalten werden wird, scheint klar zu sein. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass diese Maßnahme nichts bringen wird und sobald die Feinstaubwerte wieder steigen, wird das Gejammer groß... sehr groß... sein.


    Manchmal hat man das Gefühl, dass die Gemüter beinahe so hoch kochen wie bei der S21-Diskussion vor ein paar Jahren.


    Ich werde es als Speckgürtelbewohner definitiv die nächsten Jahre mitbekommen, was hierzulande noch für ein politischer Schwach.... verursacht wird. :dodgy:

  • Toll.....!
    Und alle die auf privatem Grund stehen, sind von der Kontrolle ausgenommen!
    Man denke da an Parkhäuser, Firmenparkplätze, Tiefgaragen etc. etc.
    Was für ein Unsinn....!
    Gruss
    Desaster

  • Aber halt nur für Einwohner in einer Großstadt wie im Bericht erwähnt München, Stuttgart, Wien, London oder Paris. Sicher werden andere Großstädte noch folgen, aber grade in solchen Innenstädten ist man mit dem ÖPNV viel einfacher und schneller unterwegs. Hätte ich nen alten (oder neuen) Stinkediesel, würde mich das gar nicht jucken, da ich eh nie in die genannten Großstädte fahren werde. Und wenn, dann halt eben mit P+R (ausserhalb parken und dann mit Bus/Bahn in die Innenstadt) unterwegs wäre. Ich war öfter mal in Berlin unterwegs, also da mit dem Auto durch die Innenstadt? Horror! Da ist man mit U-/S-Bahn mindestens dreimal so schnell am Zeil und braucht nicht erst noch in der Innenstadt stundenlang nen Parkplatz suchen.

  • Obwohl alt ist relativ,es sind Hunderttausende Autos betroffen die 4 oder 3 Jahre alt sind ,da sind solche verbote ne Frechheit



    LG aus der Uckermark


    Gruß Daniel


  • Und ich sage immer noch Panikmache


    Teilweise schon, vor allem wenn mit sachlich falschen Inhalten argumentiert wird:
    "In Deutschland gibt es bereits in über 50 Städten Umweltzonen, möglicherweise ist auch bald München dran..." - München hat bereits seit 10/2008 eine Umweltzone.
    Aber das war vermutlich nur etwas falsch formuliert.


    Bei hohen NOx Werten kann ein Fahrverbot von Dieseln ohne Euro 6 sinnvoll sein. In Stuttgart wird das nichts bringen, weil man dort ein Feinstaubproblem hat. Sascha hatte doch neulich einen Test verlinkt, wo man bei einen ersten Benziner mit Partikelfilter die Feinstaubwerte gemessen hat. Im Vergleich dabei war auch ein PSA Diesel mit Partikelfilter. Aus den Ergebnissen konnte man unter anderem ableiten, dass ein Diesel mit Partikelfilter in der Tat die Umgebungsluft erheblich von Feinstaub befreit.
    Deutlich sinnvoller wäre es in Stuttgart Benziner mit Direkteinspritzung auszugrenzen. Aber völlig offen ist ja noch die Frage, wie man das überhaupt kontrollieren möchte. Kontrolle des Fahrzeugscheins bei der Einfahrt?

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png


  • ...
    Aber völlig offen ist ja noch die Frage, wie man das überhaupt kontrollieren möchte. Kontrolle des Fahrzeugscheins bei der Einfahrt?


    Die Antwort hast du dir damals schon selbst gegeben:



    Die blaue Plakette wird kommen. Die Frage ist nur wann.
    Meine Einschätzung: nicht in 2016 und nicht Anfang 2017. Die Prozesse dahinter dauern einfach zu lange. Bei den bisherigen Plaketten langen knapp 1.5 Jahre zwischen Beschluss und erster Umsetzung.


    Wer im Norden oder Osten von DE wohnt, wird vermutlich zeitnah eh keine blaue Plakette erleben.


    Und somit schließt sich wieder der Kreis zur blauen Plakette.

  • Eigentlich ändert sich ja gar nichts. Der entscheidende Satz ist ja:

    Zitat

    Die Fahrverbote seien "noch nicht in Stein gemeißelt", sagte er. Sie kämen dann nicht, "wenn es die Industrie schafft, ältere Dieselmotoren nachzurüsten".


    Das ist nicht neu und exakt das wäre ja eine Anwendung der blauen Plakette.


    Wirklich schade ist nur, dass gleich im nächsten Satz dann so etwas geschrieben wird:

    Zitat

    Wenn Hersteller ältere Dieselmodelle so modifizieren, dass sie die Euro-6-Norm erfüllen, wäre das Verbot hinfällig.


    Und es geht munter weiter:

    Zitat

    In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hatte er einen Umbau bei einem VW Passats von Euro 5 auf Euro 6 vorgenommen.


    Das ist einfach nur sachlich falsch. Durch eine Nachrüstung - egal wie die genau aussieht - ändert sich die Schadstoffklasse (also Euronorm) nicht. Man könnte zwar den NOx-Grenzwert von Euro 6 einhalten, aber das ist natürlich nicht gleichbedeutend mit Euro 6.
    Gerade "wir" bei PSA sollten das wissen, denn bereits der erste Diesel mit Partikelfilter im 607 aus dem Jahr 2000 hat bereits den PM-Wert von Euro 6 eingehalten.

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png

  • Hallo,
    Du erwartest tatsächlich, das die Politiker solche "Feinheiten" ihrer eigenen Beschlüsse kennen.....???
    Das ist ja eben das Problem, die wissen eigentlich garnicht um was es bei den Begrifflichkeiten genau geht.
    Armes Deutschland !
    Gruss
    Desaster

  • Manche haben da natürlich fachliche Schwächen. Ich denke aber das ausgewiesene Verkehrspolitiker schon in der Materie drin sind.


    Ich sehe das Problem eher bei den Medien. Es werden Stellen abgebaut und immer weniger Leute müssen immer mehr Themen abdecken. Zudem sucht man gerne kurze und griffige Aussagen. Die Realität ist aber häufig komplexer.


    Und hatte man Stuttgart nicht eigentlich nur beschlossen, dass man "bei Bedarf" ein zeitlich und räumlich begrenztes Fahrverbot aussprechen kann? Daraus wurde in vielen Medien "komplettes Fahrverbot für alle Diesel".

    Peugeot 207 VTi, EZ 05/11, 446285.png