Energiekrise 2022/2023/? - wie geht ihr damit um?

Zitat von Travis_the_van

Wir haben kürzlich ein Haus gekauft, da ist eine niegelnagelneue Gasheizung drin.

(...)
Energetisch / baulich ist das Haus auf aktuellem Stand.

Dann dürfte der Verbrauch relativ gering sein. Ich kenne einige Leute, die in den letzten Jahren die alten Gasthermen gegen neue oder von Öl auf Gas gewechselt sind.

Wenn ihr auch einen Kaminofen habt, dann lässt sich sicherlich auch einiges an Gas einsparen.

In dem Fall habt ihr den Gasverbrauch selbst in der Hand und profitiert auch direkt von Einsparungen.

Ich würde in dem Fall wohl mal die Optionen für Warmwasserpanels als Ergänzung näher prüfen. Man hört darüber viel gutes.

Heute haben wir in der Firma das Thema Energieeinsparungen für Grossverbraucher auf Befehl des Bundes weiter bearbeitet. Gar nicht einfach die Produktion gezielt herunterzufahren um z.B. 20% einzusparen.

Jetzt fällt erstmal der Ölpreis:

Die Ölpreise sind am Dienstag stark von zunehmenden Rezessionsängsten belastet worden. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent fiel um mehr als elf US-Dollar bis auf 102,12 Dollar. Das war der tiefste Stand seit Mitte Mai.

Leider steigt aber Strompreis in den letzten Tagen erheblich. Morgen habe ich die Vergabe einer Stromausschreibung, es schmerzt.

Es gibt nichts schlechteres für eine Wirtschaft als SINKENDE Preise. Dann kommt man in eine Deflationsspirale, die sich nur noch schwer aufhalten lässt.

Daher: ich finde die steigenden Preise gut, denn dann werden knappe Güter effizient genutzt und nicht verprasst.

Mein Strom fürs Auto ist immer noch kostenlos. Das nutze ich jetzt öfter und der Ölpreis ist ja auch schon wegen geringerer Nachfrage gesunken. Ihr dürft euch also bei mir dafür bedanken.

Zitat von Dani508

Leider steigt aber Strompreis in den letzten Tagen erheblich. Morgen habe ich die Vergabe einer Stromausschreibung, es schmerzt.

Auch des gehört zu den Dingen, die sich in den letzten Jahren geändert haben. Die Änderungen bis Mitte 2021 sind eher gering, wenn man sich die Änderungen bzw. Schwankungen ab Mitte 2021 anschaut.

Ich persönlich kann über meinen Strompreis nicht meckern. Mir ist jedoch auch bewusst, dass es für viele anders ist.

Als normaler Endkunde wird es immer schwieriger zu beurteilen, was legitime Preiserhöhungen sind und was sog. Übergewinne sind, bei denen Lieferschwierigkeiten, Logistik oder Rohstoffkosten vorgeschoben werden.

Es gibt diese Fälle leider.

Ohne das Thema jetzt noch zusätzlich zu politisieren, aber wir erleben jetzt die Folgen der Politik der letzten Jahre. Es ist einfach zu sagen, dass man für erneuerbare Energien ist. Die Ergebnisse zählen. So lässt sich der Ausbau der Windenergie an Land durch Abstandsregeln und durch Definition von "Wohnbebauung" aus hebeln.

Vermutlich wäre es möglich gewesen ein Anteil des Erdgas an der Verstromung zu reduzieren.

Die nüchterne Erkenntnis ist leider: Die Versäumnisse der letzten Jahre lassen sich nicht in 6 Monaten aufholen.

Vonovia drosselt nachts die Heiztemperatur in Wohnungen

Wegen des drohenden Gaslieferstopps will Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia nachts die Heiztemperatur begrenzen. Zum "Schutz" der Mieter vor…

www.tagesschau.de

Kernproblem dürfte wohl nicht die Absenkung selbst sein. Ist halt etwas anderes, ob man diese Entscheidung selbst trifft oder ob sie für einen getroffen wird.

Das Bild finde ich am besten:

mit Dauerentlüftung

Ich lese hier interessiert mit, kenne die Situation in Deutschland sehr gut, lebe aber in Spanien. Hier ist Energie natürlich das große Thema, als erstes wurde die Mehrwertsteuer auf Strom von 21% auf 10% gesenkt. Die Häuser sind 0 gedämmt, Energie wird enorm verbraucht, auch neue Häuser werden noch mit Einfachfenstern gebaut, dafür wird eine stärkere Klimaanlage eingebaut. Die Spanier hängen am Strom und Gas. Gas ist teurer geworden, aber nicht so schlimm wie in Deutschland, da Spanien nicht vom russischen Gas abhängig ist. Strom ist im Verhältnis noch billig und liegt bei 16 - 20 CT./KW Wir haben einen 3 Jahresvertrag für 12 CT/KW und heizen den Pool mit einer Wärmepumpe den ganzen Winter und das Haus mit einer E Speicherheizung, das ist bei den Strompreisen kein Problem.Solarplatten sieht man eigentlich selten, da staune ich immer, wenn ich ins trübe Deutschland komme wieviel davon verbaut sind. Ich habe es auch durchgerechnet, aber es lohnt sich nicht bei einem Preis von 12 CT. zu investieren, zumal fehlen die Fachkräfte, die sowas können. Die Regierung hat den Strom- und Gaspreis gedeckelt, das hilft schon mal. Häuser dämmen ist hier vollkommen unbekannt, leider. Wenn man sich Neubauten und Rohbauten anguckt, erschreckt man über 6cm dicke Ziegelwände und Alufenster mit Einscheiben, das hält weder Hitze noch Kälte ab. Kälte ist nicht das Thema, an der Küste gibt es selten im Winter Nächte mit 5°, aber natürlich die Hitze macht Probleme, z. Zt. werden umschaltbare Wärmepumpen für Pools angeboten, die im Sommer den Pool kühlen, also Strom ist noch genug vorhanden.

Viele Grüße aus Spanien

Armin

Zitat von sharky61

Einerseits trifft jetzt der Vermieter diese Entscheidung. Ob sie damit durchkommen, wer weiß.

Es stehen dann schnell Begriffe wie Bevormundung im Raum.

Zitat von sharky61

Auf der anderen Seite, wenn ich das richtig gelesen habe, kannst du als Mieter in Mehrfamilienhäusern selbst nur bis zu 10% deiner Heizkosten selbst beeinflussen.

Bei einer kleinen Gastherme in der Wohnung dürfte man die volle Kontrolle haben. Das wird in Mehrfamilienhäusern aber wohl eher selten sein.

Bei Fernwärme oder Zentralheizung (egal mit welchem Brennstoff) werden sich die Heizkosten immer aus zwei Teilen zusammensetzen: verbrauchsunabhängiger Anteil über die Wohnungsgröße und reiner Verbrauch. Das benachteiligt leider Leute mit einem geringen Verbrauch.

Ich bin Mieter, mein Nachbar ist Eigentümer. Das macht bei der Abrechnung keinen Unterschied. Nahezu alle Reihenhäuser hier im Viertel werden auch mit Fernwärme versorgt und stehen somit vor einem ähnlichen Problem.

Zitat von 206driver

Es stehen dann schnell Begriffe wie Bevormundung im Raum.

Zitat von sharky61

Auf der anderen Seite, wenn ich das richtig gelesen habe, kannst du als Mieter in Mehrfamilienhäusern selbst nur bis zu 10% deiner Heizkosten selbst beeinflussen.

Bei einer kleinen Gastherme in der Wohnung dürfte man die volle Kontrolle haben. Das wird in Mehrfamilienhäusern aber wohl eher selten sein.

Bei Fernwärme oder Zentralheizung (egal mit welchem Brennstoff) werden sich die Heizkosten immer aus zwei Teilen zusammensetzen: verbrauchsunabhängiger Anteil über die Wohnungsgröße und reiner Verbrauch. Das benachteiligt leider Leute mit einem geringen Verbrauch.

Ich bin Mieter, mein Nachbar ist Eigentümer. Das macht bei der Abrechnung keinen Unterschied. Nahezu alle Reihenhäuser hier im Viertel werden auch mit Fernwärme versorgt und stehen somit vor einem ähnlichen Problem.

so ist es, ich habe eine Gastherme, super Sache, kann 100% der Kosten beeinflussen. Aber nur 3 Parteien im Haus, ich bin im DG.

Das Teil ist so eingestellt. dass es nur von bestimmten Zeiten an heizt, (und i.d.R. nur im Zeitraum Sep/Okt-März) und sich gem. einem einstellbaren Programm dann wieder ausschält. Zudem kann sie sich anschalten, wenn die Temperatur unter einen eingestellten Wert sinkt.

Mann kann da bis zu 3 Standardprogramme einstellen, wo man auf den Drehschalter setzen kann (Direkzugriff) und über das Menü kann man nochmals. bis zu 29(?) Programme einstellen.

Da auch das Heißwasser über die Therme läuft kann man da es genau so beeinflussen.

Das Beste ist aber, dass die nach dem Einschalten in ca. 15-30 Sek. schon die Heizung warm wird.

D.H. falls es mal im Sommer oder auch mal April/Mai, Sept. ein paar Tage kalt sein sollte, schalte ich die einfach 2h kurz ein, der Raum ist warm und gut ist.

Darf der Vermieter die Heizung drosseln?

Vonovia drosselt die nächtliche Heiztemperatur für Mietwohnungen. Angesichts der Gaskrise könnten bald auch andere Vermieter die Energiezufuhr begrenzen. Aber…

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Eine gute könnte in der Tat eine gegenseitige Einigung sein. Allerdings ist das nicht einfach, wenn es einstimmige Entscheidungen sein müssen.

Die Realität wird sein, dass manche große Vermieter mit Maßnahmen an oder über die Grenze des Erlaubten gehen weil sie genau wissen, dass viele Mieter nicht die Möglichkeiten haben sich zu wehren.

Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Winter sein wird. Aktuell hört man unterschiedliche Einschätzungen.

Es würde uns sicherlich helfen, wenn es kein langer harter kalter Winter wird.

Gute Neuigkeiten:

Neuer Solar-Rekord in Deutschland

Das derzeitige Sommerwetter treibt die Stromerzeugung mit Photovoltaik kräftig an. Am Wochenende wurde in Deutschland in der Spitze so viel Solarstrom ins Netz…

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Zitat von helauer

Leider wurden heute noch 114GWh Strom aus Gas erzeugt, hierin ist aber der Anteil der KWK-Anlagen inkludiert. Trotzdem noch viel zuviel.

Der Tag ist ja noch nicht zu Ende.

Gestern (17.07.22) wurde lediglich 7,7% des Stroms in DE aus Erdgas erzeugt.

Die (positive) Entwicklung wird deutlich, wenn man sich den gleichen Tag vor 5 Jahren anschaut.

Zitat von 206driver

Wenn ihr auch einen Kaminofen habt, dann lässt sich sicherlich auch einiges an Gas einsparen.

nur wird die Versorgung mit Brennstoff zunehmend schwieriger: Holz ist eigentlich zuverlässig nur über einen eigenen Sammelschein zu bekommen. Da geht aber eine Menge Zeit bei drauf. Wer die hat... ok. Effizient ist das nicht. Die Alternative Braunkohlebriketts wird sich in Kürze erledigt haben - bereits jetzt (Sommer!) können die Großhändler nicht mehr liefern. Rheinbraun stellt die Produktion zum Jahresende ein und die Produktionserhöhung in der Lausitz um aktuell 60% wird nicht ausreichen. Irgendwie - wenn auch zu deutlich höheren Kosten - wird man den kommenden Winter noch Heizen können, wenn man nicht im Herbst, sondern bereits jetzt alle möglichen Quellen scannt. Spätestens im Winter 2023/2024 wird das Heizen mit Briketts aber sehr teuer werden. Wenn nicht die Politik dem Kaminofen bis dahin sowieso endgültig den Sauerstoff entzogen hat. Ach ja und machen wir noch den gedanklichen Abstecher zum Kaminbauer. Wartezeiten von bis zu einem Jahr sind keine Seltenheit.

Und überhaupt ist das ein Luxusproblem eines Wohn-Eigentümers - genau wie die Diskussion um die E-Autos. Als Mieter in einem 6, 8 oder mehr-Mehrfamilienhaus macht man sich keine Gedanken wie ein Kaminofen zu beheizen ist.

Zitat von chefdackel

Und überhaupt ist das ein Luxusproblem eines Wohn-Eigentümers - genau wie die Diskussion um die E-Autos. Als Mieter in einem 6, 8 oder mehr-Mehrfamilienhaus macht man sich keine Gedanken wie ein Kaminofen zu beheizen ist.

Ich bin Mieter und mein Nachbar ist Eigentümer, dennoch haben wir beide die gleichen Sorgen.

Bei meiner Abrechnung für 2021 lagen die reinen Heizkosten bei 370€, aber: der verbrauchsunabhängige Anteil lag bei 320€.

Aber ich verstehe deinen Ansatz. Sehr häufig hat man als Mieter keinen Einfluss auf Heizungsart oder Brennstoffauswahl.