Ausführliche Kritik am e208GT

  • Ich habe das Auto jetzt seit Dezember und muss nächste Woche zum ersten Check (12000km)

    Also ich habe schon einige Erfahrungen sammeln können, habe viel getestet und verglichen.

    Ich konzentriere mich hier auf Bereiche, die ich in anderen Tests bisher kaum wahrgenommen habe,


    Mein erstes Fazit nach der Zeit


    1. Der Akku:

    - Temperaturen sehr oft 0-5°C Morgens und unter 5-10°C Abends (Hin und Rückweg zur Arbeit

    - Arbeitsweg je 40km. Davon 20km Autobahn und 5km Bundesstraße und 15km kurvige und bergige Landstraße.

    Wird mit WLTP 340km angegeben. Wenn ich im schon warmen Auto im eco-Mode fahre und sehr sanft (auf der Autobahn nur hinter einem LKW her), dann komme ich bei meinem Arbeitsweg auf einen Verbrauch von bestenfalls 13,5kWh/100km. Das ergibt 333km, wenn ich 45kWh nutzbare Kapazität des Akkus rechne. Also kommt das fast hin mit der Werbung. Kann bei wärmeren Temperaturen auch noch etwas besser werden.


    Fahre ich im Normalmodus bei kaltem Wetter (Heizung) und auch 120km/h-130km/h auf der Autobahn, dann liegt der Verbrauch schnell bei 20kWh/100km. Mit Vorheizen morgens ist dann 200km gerade so realistisch.

    -> Das ist sehr gut!


    2. Der Antrieb:

    Die Gewichtsverteilung ist für den Antrieb, vor allem bei feuchter Straße, eher zu weit hinten. Sehr schnell drehen die Vorderräder durch, wenn man zügig losfahren will. Bei trockener Straße geht das natürlich besser. Grundsätzlich reicht die Leistung absolut aus und es macht Spaß. Die 150km/h maximale Geschwindigkeit habe ich natürlich auch getestet. Ich bin absolut zufrieden und brauch nicht mehr. Mit einem weiteren Motor hinten wäre das natürlich besser.

    -> Das ist gut, aber nicht sehr gut.


    3. Fahrwerk:

    Das Auto neigt sehr zum untersteuern, vor allem auf nasser Straße. Es bleibt gutmütig. Generell merkt man das schon recht hohe Gewicht und die Gewichtverteilung. Es ist dadurch weniger "sportlich" als es aussieht. Die Lenkung lässt einen kaum etwas von der Straße spüren. Das finde ich nicht so schön. Durch ESP/ABS ist aber alles gut im Griff und auch auf glatten Straßen passt alles. Wer rasant fahren will wird damit vermutlich nicht so glücklich. Für mich als meistens eher gemütlichen Fahrer ist es natürlich wieder völlig ok.

    -> Das ist gut, aber nicht sehr gut.


    4. Die Assistenten: (Ich habe die GT-Variante ohne "pack")

    a.) Der Tempomat ist mein Liebling von den Assistenten. In Verbindung mit dem Fahrspurassistenten ist es wirklich eine große Entspannung auf der Autobahn. Etwas nervig ist, dass es nicht reicht das Lenkrad festzuhalten. Das Assistent "fühlt" ob man am ganz leicht am Lenkrad dreht oder den automatischen Lenkbewegungen einen minimalen Widerstand entgegenbringt. Nur dann jammert er nicht. auf gerader Strecke muss man also auch öfters - eigentlich ohne Grund - minimal am Lenkrad drehen, damit es aufhört zu piepsen. Man gewöhnt sich dran. Auf etwas kurvigeren Straßen ist das System aber schnell überfordert; Es bleibt nicht auf der Mitte der Spur dann, sondern geht unangenehm weit an den äußeren Rand der (links)Kurve oder fast schon auf die Gegenfahrbahn bei einer Rechtskurve. Auch der maximale Lenkwinkel ist recht begrenzt. Also kann man das System nicht auf kurvigen Landstraßen benutzen. Bzw. man muss halt immer ein bisschen gegen das System arbeiten und das irritiert. Deswegen schalte ich das dann oft aus. Der Taster liegt nicht in Reichweite des Arms, wenn man normal sitzt, und ist auch ohne hinschauen schlecht zu finden. Was mich sehr stört und irritiert ist, dass der Assistent sich in Kurven - die ihm zu eng sind - oft ohne irgendein Signal deaktiviert (nicht der Tempomat, sondern nur der Fahrspurassisten) Das grüne Lenkrad wird halt weiß und er tut nichts mehr. Manchmal kommt auch deutlich eine Warnung, dass man die Kontrolle übernehmen soll, aber darauf kann man sich nicht verlassen. Während das Fahren in dichtem Verkehr auf der Autbahn hervoragend funktioniert und Bremsmanöver der Vorderleute gut erkannt werden, erkennt das System oft nicht wenn man auf ein schon stehendes Auto auffährt. Ich habe es nicht drauf ankommen lassen und habe dann selbst gebremst, als es mir zu gefährlich wurde. Vielleicht hätte der Notbremsassitent noch was getan, aber da muss man aufpassen. Nur wenn das Fahrzeug vor einem in Bewegung war als man sich genähert hat wird es zuverlässig erkannt. Bei mehrspurigen Straßen ist das System manchmal nicht sicher und bremst ab obwohl das Fahrzeug vor einem auf einer anderen Spur ist. Was mir gefallen hat ist, dass das Setzen des Blinkers zum übeholen auf der Autobahn schon dafür sorgt, dass das Fahrzeug leicht beschleunigt, wenn der Tempomat unter der eingestellten Geschwindigkeit fährt.


    b.) Der Spurwarner funktioniert ebenfalls am Besten auf Straßen wie Autobahn oder Bundesstraße. Grundsätzlich lenkt er das Fahrzeug wieder auf die Fahrspur, wenn man einer Begrenzungslinie zu nahe kommt. Auf engen Landstraßen ist das System schnell überfordert. Es wird grundsätzlich kein Ton ausgegeben wenn das System eingreift. Nur eine kleine orangene "Lampe" im Display blinkt kurz. Spannend ist, dass der Spurwarner erkennt, wenn der Fahrspurassistent in einer Kurve zu nahe an den Fahrbahnrand kommt oder an die Gegenfahrbahn. Dann greift er ein, kann aufgrund der Kurve aber nicht stark genug eingreifen und ist dann für die Deaktivierung des Fahrspurassistenten verantwortlich. Ohne Spurwarner kommt der Fahrspurassistent durch die Kurve (überfährt aber durchaus die Linien) währen mit Spurwarner nicht klappt und man ohne Hinweis manuell lenken muss. Der Taster liegt neben dem für den Fahrspurassistenten. Während der Fahrspurassisten grün leuchtet wenn er aktiv ist, leuchtet der Spurwarner-Knopf nicht im aktivierten Zustand sondern orange im deaktivierten Zustand.


    c.) Einparkhilfe/Rückfahrkamera/simulierte Draufsicht:

    Die Sensoren funktionieren gut. Es gibt aber keine Möglichkeit die Sensoren mit einem Knopf manuell zu aktivieren, sondern das passiert automatisch. Vermutlich unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit. Das das System aktiv ist sieht man aber erst, wenn man irgendwas nahe kommt und DANN die Anzeige angeht. Es gibt keine Taste um das System manuell zu deaktivieren. Das geht nur über den Touchscreen. In der Waschanlage piepst es dann wild und DANN kommt man aufgrund der Warnungen nicht in das Menü um es zu deaktivieren. Deutlich besser funktioniert die Rückfahrkamera. Die aktiviert sich beim Einlegen der R-Stufe. Dann werden auch die Sensoren eingeblendet und beim Rückwärtsfahren eine Draufsicht auf das Fahrzeug simuliert. Wenn es hell ist und die Kamera sauber, dann ist das sehr hilfreich! Leider erkennt die Kamera Dinge nicht gut, wenn Sie nicht direkt auf dem Boden liegen. Die werden von den Sensoren zwar erfasst, aber auf der simulierten Draufsicht erscheinen sie manchmal kaum. Nachts oder nach einer Fahrt durch Regen ist die Draufsicht kaum brauchbar und man sieht auch im Kamerabild wenig.


    d.) Notbremsassisten

    Wenn man hinter einem Fahrzeug her fährt und das biegt z.B. zügig rechts ab, dann greift der Assistent trotzdem noch ein, obwohl das Fahrzeug vor einem zu dem Zeitpunkt definitiv schon aus der eigenen Fahrspur weg ist. Radfahrer werden manchmal erkannt, manchmal aber auch nicht (bei hellem, trockenen Wetter). Mag sein, dass das System einige Unfälle vermeiden helfen kann, aber ich halte das für ein sehr wenig verlässliches System


    e.) Toter-Winkel-Assistent

    Das Signal im Spiegel ist zu dunkel. Der eingeschaltete Blinker ist am Rand des Spiegels deutlich heller zu sehen als die Warnung dieses Assistenten. Außerdem erscheint das Signal da auch nicht zuverlässig. Manchmal warnt der Assistent noch wenn das andere Fahrzeug schon längst vorbei ist und manchmal erst dann, wenn ich es schon durch das Seitenfenster sehen kann. Wenig hilfreich.


    f.) Schildererkennung

    Klappt nur bei schönem, sauberem Schild. Das erkannte Tempo wird im Tacho eingeblendet und dann kann es durch doppelten Tastendruck in den Tempomaten übernommen werden. Leider ist man dann aber schon so weit am Schild vorbei, bis das Tempo stimmt, dass es an vielen Stellen schon reicht um geblitzt zu werden. Außerdem werden Zusatzzeichen oft nicht erkannt (z.B. wenn das Limit bei einer bestimmten Uhrzeit gilt) und wenn sie erkannt werden, dann steht im Tacho nicht dabei, ob das JETZT gilt. Zwar blinkt das Zeichen im Tacho, wenn man zu schnell fährt, aber es kann kein Warnsignal aktiviert werden, was nützlich wäre. Das ist also schlicht ein Spielzeug.


    g.) Wetter

    Der Radar-Sensor ist nicht beheizt. Schneit es also, dann dauert es nur wenige Minuten bis sich ALLE Assistenten abmelden. Spurwarner und Fahrspurassistent verlassen sich auf die Kamera und die kann keine Fahrbahn(markierungen) mehr erkennen. Der Tempomat verweigert die Arbeit, weil das Radar keinen Abstand zum Vordermann mehr ermitteln kann. Dort setzt sich eben der Schnee fest und der geht auch nicht von alleine wieder weg. Auch die Einparkhilfe funktioniert nicht mit Schnee oder Eis auf der Stoßstange.


    -> Das ist sehr weit von dem entfernt was der Tesla meines Bekannten in der Basisausstattung hinbekommt. Fahrspurassistent und Spurwarner kommen sich gegenseitig in's Gehege und generell hat das Fahrzeug einfach keinen echten Überblick über die Situation. Wirklich brauchbar ist am Ende für mich nur der Tempomat mit Abstandsautomatik und der Fahrspurassistent, wenn ich auf der Autobahn oder vergleichbar fahre. Die automatische Übernahme eines Limits gibt es nicht und manuell ist es zu langsam. Es wird nicht konsistent gewarnt, wenn eine manuelle Steuerung erforderlich ist und der Notbremsassistent erscheint mir ebenfalls unzuverlässig.


    ACHTUNG: Eigentlich fehlt noch ein Teil ... aber ich kann nur 10000 Zeichen in einem Beitrag und ohne eine Antwort von einem anderen kann ich auch den Rest nicht noch schreiben... Vielleicht wäre jemand so nett?

  • Größtenteils stimme ich dir zu. Hab ebenfalls einen GT Pack aber auch Zugriff auf ein Model 3.


    Daher bzgl. Tesla-Vergleich: Das kann man finde ich nur schlecht vergleichen. Peugeot setzt wie die meisten Hersteller auf ein eher kooperatives System, das zusammen mit dem Fahrer fährt. Der Spurassistent lässt sich leicht überstimmen und im gewissen Maße sogar etwas in der Spur versetzen. Bei einem Spurwechsel geht er in der neuen Spur einfach wieder seiner Arbeit nach. Beim Tesla fährt entweder das Auto oder der Fahrer. Jeder Spurwechsel erfordert, den Autopilot danach wieder zu aktivieren und geht mit mehrmaligem Gebimmel einher. Da muss jeder selber wissen, was mehr dem Fahrstil entspricht bzw. das eigene Fahren darauf auslegen.


    Über die Schilderkennung beim Tesla müssen wir wohl nicht reden, nachdem die auf Autobahnen nicht existiert und sonst auch gerne von Kartendaten (falsch) überstimmt wird. Die Erkennung finde ich beim 208 ziemlich gut, aber es gibt natürlich keine automatische Übernahme, was schade ist. Da ist VW viel weiter, aber auch ein Stück teurer.


    Zum Notbremsassistenten: Ich bin nicht sicher warum du den unzuverlässig findest. Ich habe noch nie etwas von ihm mitbekommen und hoffe dass das auch so bleibt. Die Videos vom NCAP Test dazu fand ich eigentlich ganz gut.



    Größter Kritikpunkt für mich (vielleicht kommt das noch in Teil 2 bei dir): Die Software ist ein Graus. Dazu zähle ich die langsame und funktionsarme App, das Verbrenner-Navi ohne einen einzigen Gedanken an Ladeplanung und die hakelige Bedienung des NAC im Ganzen. Glücklicherweise kann man da vieles durch Carplay erträglich machen.


    Auch allgemein scheint man sich nicht viel Gedanken an EV-Spezifika gemacht zu haben. Dass es keinen Knopf zum Ladeport entriegeln und laden stoppen gibt, sondern man das komisch mit der Verriegelung lösen muss ist umständlich und führt zu komischen Workarounds wie das Keyless zu deaktivieren oder eine Tür auflassen zu müssen wenn man lädt, um nicht aus Versehen die Ladung gleich wieder zu unterbrechen. Die Ladegeschwindigkeit wird nur in der Idioteneinheit "km/h" angegeben. Usw. usw.

  • Mein erstes Fazit nach der Zeit

    Sensationell detaillierter Beitrag! Danke dafür, auch wenn ich ein anderes Modell mit anderem Antrieb fahre.


    zu 1.


    Ich finde eine Realreichweite im Winter von rund 200 km nicht so toll, ehrlich gesagt.


    zu 4.


    Das ACC ist verdammt entspannend (ich hab natürlich die Schalterversion), bremst nur sehr selten unnötigerweise, aber beschleunigt für meinen Geschmack zu spät, wenn die Fahrt wieder frei ist. Benutze ich aber eigentlich nur auf der AB.


    Spurwarner ist bei mir immer aus. Die akustischen Meldungen nerven, man muss immer blinken, selbst wenn es situationstechnisch humpe ist. Außerdem: ich fahre ja gern Auto! Datzu gehört für mich Lenken.


    Notbremsassi etc. finde ich verdammt gut, auch wenn das Phänomen mit dem Abbieger mal auftritt. Es gibt hier welche im Forum, die er schon vor einem Crash bewahrt hat.

    Totwinkel hab ich nicht, hätte ich aber gerne als gut funktionierende Version. Das scheint bei Peugeot nicht hinzuhauen.


    Rückfahrkamera wie beschrieben nur begrenzt hilfreich.


    Ich teile dein Fazit, dass eigentlich nur das ACC (und der Notbremsassi) wirklich hilfreich sind.


    Ich komme damit gut klar, weil ich auch nicht alles gebrauchen möchte. Aber man kann auch argumentieren, dass die Peugeots relativ teuer sind dafür, dass deine Beschreibung zutrifft. Wobei dann natürlich die Frage zu stellen ist, wie die Relation bei anderen Herstellern ist.


    Jedenfalls ist da noch Luft nach oben.

  • So, Bevor ich auf eure Antworten eingehe kommt Teil 2:


    5. Entertainment, Navi Bordcomputer und vernetzte Dienste.


    a.) Radio

    Ich habe nie "Hifi" im Auto gebraucht und hatte nie einen Subwoofer. Von dem Standpunkt ist das Radio sehr brauchbar. DAB+ funktioniert gut und der Klang und die Lautstärke reichen mir völlig. Wenn das Navi an ist oder Android-Auto etwas zu melden hat, wird es automatisch leiser oder gemuted. USB-Medien (Stick) benutze ich nicht.


    b.) Navi

    Das Navi ist schick. Auch die Möglichkeit das im Tacho einzublenden ist toll gelöst. Es gibt aber ein aus meiner Sicht ernormes Problem: Nur mit der von Peugeot vorgeschlagenen Ladekarte "free2move" passen die im Navi hinterlegten Ladepunkte. Und der mir angebotene Tarif von 5 Euro pro Monat + 90(!)Cent pro kWh sind jenseits von Gut und Böse. Andere Ladekarten kann man nicht mit dem Navi verknüpfen und somit ist das Navi auf langen Fahrten leider unbrauchbar, denn ich kann mit einem anderen Anbieter evtl nicht die gleichen Ladesäulen nutzen. Also kann ich mit dem Navi auch keine längeren Strecken planen. Nur mit free2move ist das möglich, was aber eben einfach zu teuer ist.


    c.) vernetzte Dienste

    Hier kann man das Auto vorklimatisieren und das programmieren, den Akkuzustand abfragen und zeitverzögertes Laden festlegen und die Position des KFZ sehen, wenn man nicht mehr weiß wo man geparkt hat... theoretisch

    Tatsächlich funktioniert das auch in der Stadt nur sehr unzuverlässig und oft erst nach mehreren Versuchen und auch längeren Wartezeiten. Oft kann man das Fahrzeug nicht erreichen um z.B. vorheizen zu aktivieren. So z.B. bei 5G Empfang im Restaurant am Göttinger HBF, wo man das Fahrzeug 10m neben dem Fenster auf dem Parkplatz sehen kann. Vorheizen geht auch nur bei mindestens 50% Akku. Man kann auch keine Temperatur einstellen und man kann das System nicht nutzen um z.B. für ein Kind oder Haustier das Fahrzeug für die Dauer eines Einkaufs warm oder kühl zu halten. Auch den Ladezustand kann man nicht zuverlässig anzeigen und ebenso nicht den Standpunkt. Die wenig hilfreiche Hotline konnte nicht helfen und auch nicht die Neuinstallation der App... es geht halt manchmal nicht.


    d.) Android-Auto

    Das ist für mich der einzige Weg die Unzulänglichkeiten des Navi wieder gerade zu rücken. Ein BT-Dongle im ODB2-Port und ABRP als Routenplanung und jetzt kann ich mit der Ladekarte meines Vertrauens auch lange Strecken planen und sehen ob die Ladesäulen belegt sind. Berücksichtigt werden auch die Temperatur, das Höhenprofil und die Geschwindigkeit. Auch Telefonieren geht so prima und natürlich Audible oder Spotify. Manchmal musste ich das Telefon neu koppeln, weil das Auto das Telefon nicht mehr erkannt hat. Grundsätzlich funktioniert das mit meine OnePlus 8T sehr gut.


    e.) Bordcomputer

    Es gibt zwei "Tages-km-Zähler" die auch den Durchschnittsverbrauch anzeigen und die Geschwindigkeit.

    Auf Drei bunten Anzeigeseiten geht es um das Thema Akku... was sehr enttäuschend ist!

    1. eine bunte Darstellung des KFZ mit 8 Akkupaketen im Fahrzeugboden. Beim Rekuperieren wird es grün angezeigt und ansonsten blau.

    2. Eine Statistikseite mit der Möglichkeit den Verbrauch und das Rekuperieren über die "Strecke" anzuzeigen. Und den Durchschnittsverbrauch über die aktuelle Fahrt.

    3. Eine Seit zum programmieren der verzögerten Ladung

    Es gibt keine Information über die Temperatur des Akkus.

    Die Statistik wird nirgendwo erklärt, lässt kaum Rückschlüsse über den Einfluss des Fahrverhaltens zu und man weiß auch nicht wie viele Fahrten da eingehen oder ob immer die letzte Fahrt angezeigt wird und warum die "Strecke" in Minuten Fahrzeit angezeigt wird.

    Der aktuelle Verbrauch wird nur bis 50kW angezeigt, auch wenn ja alleine schon der Antrieb max. 100kW verbrauchen kann.

    Man kann nicht sehen wie die Leistung beim Rekuperieren ist.

    Beim Laden des KFZ wird im ausgeschalteten Zustand die Ladegeschwindigkeit in km/h angezeigt, nicht in kW und die Kapazität des Akkus in km-Reichweite (ohne Berücksichtigung des aktuell durchschnittlichen Verbrauchs, des Wetters...) oder in %

    Wenn man beim Laden nicht frieren will und das Fahrzeug einschaltet, damit die Heizung geht, sieht man nicht einmal mehr das ... man sieht nur dass die km/% langsam hoch gehen. Erst in Verbindung mit dem oben genannten BT-Dongle und ABRP kann man auch die Temperatur des Akkus sehen, was für's Laden echt hilfreich ist und den tatsächlichen Verbrauch oder die Rekup.-Leistung. Auch die Ladekurve sieht man nur da.


    f.) Updates

    Updates für die Steuergeräte und "Tacho" sind nur in der Werkstatt möglich.

    Updates kann man als Anwender für das Entertainmentsystem und das Navi machen. Und das geht aber NICHT OTA und auch nicht wenn man das Auto per WLAN mit dem Internet verbindet. Es geht NUR über einen USB-Stick, den man vorher am PC vorbereiten muss. Dann soll man sich angeschnallt bei eingeschaltetem KFZ auf den Fahrersitz setzen und einige Stunden Geduld haben. Der Fortschritt wird nicht sinnvoll angezeigt und das Fahrzeug kann nicht erkennen, ob die neue Software nicht bereits aufgespielt wurde. Man kann also gerne mehrere Runden drehen.

    -> Radio und Android-Auto sind gut und der Rest leider unzuverlässig, ärgerlich und viel zu teuer.


    Also das Auto zu fahren ist prima und ich habe es mir gemütlich und funktional eingerichtet, aber ich finde die Vorstellung in den Bereichen Assistenten, Vernetzung und Routenplanung/Ladekarte extrem peinlich. Das ist lieblos gemacht und nicht im Sinne des Kunden. Und mit 36000€ ist der e208GT auch nicht gerade extrem billig.


    Wenn in etwas mehr als 3 1/2 Jahren das Leasing durch ist, werde ich mir gut ansehen ob Peugeot das dann besser kann. Wenn nicht, dann wird es kein Löwe mehr!

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  • Wirklich sehr ausführlicher Bericht. 👍🏻Super.

    Trotz doch einiger negativer Punkte freue ich mich nach wie vor auf meinen bestellten Wagen. War mir aber auch vor der Bestellung natürlich bewusst.

  • Wirklich sehr ausführlicher Bericht. 👍🏻Super.

    Trotz doch einiger negativer Punkte freue ich mich nach wie vor auf meinen bestellten Wagen. War mir aber auch vor der Bestellung natürlich bewusst.

    Das Auto ist sehr schön (optisch) und es macht Spaß zu fahren. Also kann man sich auch drauf freuen!
    Aber man merkt eben sehr, dass Peugeot hier noch ganz am Anfang steht, was elektrisches Fahren angeht. Auch ist Tesla eben der einzige mir bekannte Autohersteller, der seinen Bordcomputer und Steuergeräte komplett selber baut. Und das merkt man eben. Das können leider auch andere Europäische Hersteller bisher noch nicht so gut. Deswegen gibt es beim e208 diesen "Kampf" zwischen Spurwarner und Spurassistenten, weil das zwei unabhängige Systeme sind und die reden nicht gut miteinander.
    Es sollte ein Blick zu Tesla genügen um zu sehen wie wichtig es ist, dass man den Kunden mit guten Diensten versorgt. Ich sollte mir als Anwender keine Gedanken machen müssen wie ich eine Route plane. Tankstopps und das ganze Management sollten völlig mühelos und ohne Studium funktionieren.

    Ich habe keine Tesla gekauft, weil mir die Autos optisch nicht gut gefallen oder auch zu groß und zu teuer sind. Aber wie groß der Unterschied zwischen z.B. dem Navi/Akkuladesystem von Tesla zu Peugeot ist, war mir nicht bewußt.

    nun, 200 hört sich nicht toll an, reicht aber sehr gut. Tatsächlich ist es auf der Langstrecke dann eh besser, weil der Akku dann auch bei kaltem Wetter gut warm wird und dann lässt er sich gut schnell laden und benutzen. Im Winter ist Kurzstrecke auch beim E-Auto sehr verbrauchsintensiv.

    Es gibt offensichtlich unterschiedliche Systeme im 208, je nach Ausstattung, Antrieb und Jahrgang. Mein Spurwarner gibt NIE einen Ton von sich.

    Ich habe halt ein paar Situationen erlebt, wo es ohne eine heftige Bremsung von mir selbst vermutlich nicht mehr gereicht hätte. Ich habe es kontrolliert drauf angelegt. Manchmal hat das System das Hindernis gut erkannt und reagiert, aber leider ein paar Mal auch gar nicht... Ist schon gut, wenn es wenigstens manchmal hilft, aber vertrauen würde ich nicht darauf.

    Ja, Luft nach oben gibt es!

    Über die Schilderkennung beim Tesla müssen wir wohl nicht reden, nachdem die auf Autobahnen nicht existiert und sonst auch gerne von Kartendaten (falsch) überstimmt wird. Die Erkennung finde ich beim 208 ziemlich gut, aber es gibt natürlich keine automatische Übernahme, was schade ist. Da ist VW viel weiter, aber auch ein Stück teurer.


    Zum Notbremsassistenten: Ich bin nicht sicher warum du den unzuverlässig findest. Ich habe noch nie etwas von ihm mitbekommen und hoffe dass das auch so bleibt. Die Videos vom NCAP Test dazu fand ich eigentlich ganz gut.

    Wenn das System die Schilder gar nicht erkennt, ist das eben so ... aber so wie das bei Peugeot funktioniert ist es eben keine Hilfe. Schilder werden erst erkannt, wenn man genau dran vorbei gefahren ist. Zu dem Zeitpunkt soll ich laut StVo schon die neue Geschwindigkeit einhalten. Aber es dauert selbst bei schnellster Bedienung noch mindestens 5 Sekunden um die neue Geschwindigkeit in den Tempomaten zu übernehmen und dann noch Mal bis zu 10 Sekunden für den Tempomaten um die Geschwindigkeit anzupassen. Da hat man schnell einen halben km zusammen, bevor man regulär ist. Das bedeutet, ich muss eben doch alles selber machen und von Hand lange vor dem Schild das neue Tempo einstellen. Und warnen tut das Ding ja auch nicht... es blinkt nur unscheinbar. Also ist das ziemlich nutzlos.


    Die Tests von NCAP sind halt sehr gestellt. Das sind faste perfekte Bedingungen. Bestes Wetter und Licht und nichts was stören könnte. Das ist halt im echten Leben nicht so ideal. Es werden immer andere KFZ sich auch bewegen, immer Fußgänger an mehreren Stellen laufen und da den "gefährdeten" zu erkennen ist nicht leicht. Reflexionen von Radar an Hauswänden oder Querverkehr ... Licht von tiefstehender Sonne oder nicht perfekt saubere Frontscheibe usw.

    Einmal editiert, zuletzt von bitboy0 ()

  • ich denke, es liegt auch daran, das Tesla diese Verbrenner Historie einfach fehlt( im positiven Sinne gemeint) und deshalb ganz anders rangeht als die traditionellen alten Hersteller.


    Ich wollte trotzdem keinen haben. Mir zu groß und optisch auch eher nicht so meins.

  • Ich finde es halt ein bisschen ärgerlich, dass alle Videos über das Auto diese Schwachstellen übergehen...

    Leider muss man davon ausgehen, dass alle YouTube-Tester das Auto "wohlwollend" getestet haben, weil sie anderenfalls vielleicht nicht das nächste Fahrzeug bekommen um es zu testen.

    Deswegen ist das Auto ja nicht grundsätzlich schlecht, nur wird man so halt derbe ausgebremst, wenn man zu blauäugig davon ausgeht, dass das im Ansatz schon alles fein sein wird. Leider ist es das bei der Software definitiv nicht und auch nicht bei den (online)services und der App.


    Und meine Anfragen an Peugeot sind völlig unbefriedigend "bearbeitet" worden:


    Zuerst hat man mich um Screenshoots gebeten und um Logfiles und um die genaue Zeit der Störung. Da war man echt pingelig. Ich musste die App mehrmal neu installieren. Welches Smartphone ich den hätte und welches Android darauf laufen würde und ich solle doch bitte noch ein anderes Gerät testen usw.
    Und dann kam die Aussage, dass das vielleicht noch dieses Jahr mit einem Update behoben werden könnte (also die Unzuverlässigkeit der App)... aber nur vielleicht und evtl auch erst nächstes Jahr. Und für mich klang das wie "Wir haben alles versucht um dich loszuwerden durch unnötige Aufgaben, aber das hat nicht geklappt... und jetzt vertrösten wir dich, denn wir hoffen du gewöhnst dich an die Schwächen deines Autos und lässt uns in Ruhe"

    Auf die Schwächen mit dem viel zu teuren Ladedienst wurde gar nicht eingegangen. Man würde das aufnehmen und weitergeben... vermutlich an Ablage-P ...


    Also wenn man das alles weiß, dann kann man informiert entscheiden. ICH hätte vermutlich JETZT genau so entschieden, denn der e208 war das einzige Auto was ich sehr kurzfristig neu bekommen konnte. Und das alte hätte kein Jahr mehr geschafft, bis zu einem anderen, vielleicht besseren Model eines anderen Herstellers.
    Zumal auch dort Leute sich bitter beschweren über andere Dinge, die beim e208 zum Glück nicht das Problem zu sein scheinen.


    Aber ich will hoffen, dass in 3 Jahren - wenn es bis dahin keinen 3WK gab - (in den Punkten) bessere E-Autos geben wird, auch von europäischen Herstellern... denn dann muss ich mich da wieder drum kümmern.

  • Wirklich sehr ausführlicher Bericht. 👍🏻Super.

    Trotz doch einiger negativer Punkte freue ich mich nach wie vor auf meinen bestellten Wagen. War mir aber auch vor der Bestellung natürlich bewusst.

    Das Auto ist sehr schön (optisch) und es macht Spaß zu fahren. Also kann man sich auch drauf freuen!
    Aber man merkt eben sehr, dass Peugeot hier noch ganz am Anfang steht, was elektrisches Fahren angeht. Auch ist Tesla eben der einzige mir bekannte Autohersteller, der seinen Bordcomputer und Steuergeräte komplett selber baut. Und das merkt man eben. Das können leider auch andere Europäische Hersteller bisher noch nicht so gut. Deswegen gibt es beim e208 diesen "Kampf" zwischen Spurwarner und Spurassistenten, weil das zwei unabhängige Systeme sind und die reden nicht gut miteinander.
    Es sollte ein Blick zu Tesla genügen um zu sehen wie wichtig es ist, dass man den Kunden mit guten Diensten versorgt. Ich sollte mir als Anwender keine Gedanken machen müssen wie ich eine Route plane. Tankstopps und das ganze Management sollten völlig mühelos und ohne Studium funktionieren.

    Danke für den Bericht ! Ich bin schon mächtig auf meins gespannt, darf es morgen abholen und dann geht es damit nach Aix-en-Provence. Mal schauen, wie die Systeme sich bei mir verhalten werden.

  • Die ganzen Assistenten habe ich so weit wie möglich abgeschaltet. Ich brauche keinen Spurhaltewilli oder Verkehrsschildwilli, noch Tempomat oder Abstandswilli, solange ich ein funktionierendes Gehirn, mindestens ein gutes Auge und einen Fuß habe. Mir reicht es schon, dass ich nicht mehr Schalten darf/muß. Selbst die Einparkhilfe und die Rückfahrkamera sind eigentlich nicht notwendig bei so einem winzigen Auto. Okay, es soll auch Leute geben, die haben am Smart For Two eine dran. Aber war halt im Preis mit drin. Was gut ist, ist natürlich die Klimaautomatik.

    • Offizieller Beitrag

    Was gut ist, ist natürlich die Klimaautomatik.

    Das finde ich inkonsequent.

    Mich stört zB auch die Startautomatik, wo sind die guten alten Zeiten, in denen man noch ankurbeln musste, hach...

    Und diese vermaledeite Servolenkung, früher musste man noch gut trainiert sein, um um die Ecke zu kommen... (Sorry für leichten Sarkasmus, ich war gerade in viel Urlauberverkehr und hätte mir für viele meiner Verkehrsnachbarn sowohl Abstandswilli als auch Spurhaltewilli gewünscht, beides Helfer für so oft fehlende Fähigkeiten)...

    3008 GT für Ausflüge und Reisen Spritmonitor.de und Fahrrad für die Stadt.

  • Mein 71er V8 hat ja nicht mal ABS, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, oder Scheibenbremsen. Dafür immerhin Bremskraftverstärker (nachgerüstet), Servolenkung, Choke und 3-Gang-Automatik und 5,8 Liter Hubraum. ;)