Ich habe das Auto jetzt seit Dezember und muss nächste Woche zum ersten Check (12000km)
Also ich habe schon einige Erfahrungen sammeln können, habe viel getestet und verglichen.
Ich konzentriere mich hier auf Bereiche, die ich in anderen Tests bisher kaum wahrgenommen habe,
Mein erstes Fazit nach der Zeit
1. Der Akku:
- Temperaturen sehr oft 0-5°C Morgens und unter 5-10°C Abends (Hin und Rückweg zur Arbeit
- Arbeitsweg je 40km. Davon 20km Autobahn und 5km Bundesstraße und 15km kurvige und bergige Landstraße.
Wird mit WLTP 340km angegeben. Wenn ich im schon warmen Auto im eco-Mode fahre und sehr sanft (auf der Autobahn nur hinter einem LKW her), dann komme ich bei meinem Arbeitsweg auf einen Verbrauch von bestenfalls 13,5kWh/100km. Das ergibt 333km, wenn ich 45kWh nutzbare Kapazität des Akkus rechne. Also kommt das fast hin mit der Werbung. Kann bei wärmeren Temperaturen auch noch etwas besser werden.
Fahre ich im Normalmodus bei kaltem Wetter (Heizung) und auch 120km/h-130km/h auf der Autobahn, dann liegt der Verbrauch schnell bei 20kWh/100km. Mit Vorheizen morgens ist dann 200km gerade so realistisch.
-> Das ist sehr gut!
2. Der Antrieb:
Die Gewichtsverteilung ist für den Antrieb, vor allem bei feuchter Straße, eher zu weit hinten. Sehr schnell drehen die Vorderräder durch, wenn man zügig losfahren will. Bei trockener Straße geht das natürlich besser. Grundsätzlich reicht die Leistung absolut aus und es macht Spaß. Die 150km/h maximale Geschwindigkeit habe ich natürlich auch getestet. Ich bin absolut zufrieden und brauch nicht mehr. Mit einem weiteren Motor hinten wäre das natürlich besser.
-> Das ist gut, aber nicht sehr gut.
3. Fahrwerk:
Das Auto neigt sehr zum untersteuern, vor allem auf nasser Straße. Es bleibt gutmütig. Generell merkt man das schon recht hohe Gewicht und die Gewichtverteilung. Es ist dadurch weniger "sportlich" als es aussieht. Die Lenkung lässt einen kaum etwas von der Straße spüren. Das finde ich nicht so schön. Durch ESP/ABS ist aber alles gut im Griff und auch auf glatten Straßen passt alles. Wer rasant fahren will wird damit vermutlich nicht so glücklich. Für mich als meistens eher gemütlichen Fahrer ist es natürlich wieder völlig ok.
-> Das ist gut, aber nicht sehr gut.
4. Die Assistenten: (Ich habe die GT-Variante ohne "pack")
a.) Der Tempomat ist mein Liebling von den Assistenten. In Verbindung mit dem Fahrspurassistenten ist es wirklich eine große Entspannung auf der Autobahn. Etwas nervig ist, dass es nicht reicht das Lenkrad festzuhalten. Das Assistent "fühlt" ob man am ganz leicht am Lenkrad dreht oder den automatischen Lenkbewegungen einen minimalen Widerstand entgegenbringt. Nur dann jammert er nicht. auf gerader Strecke muss man also auch öfters - eigentlich ohne Grund - minimal am Lenkrad drehen, damit es aufhört zu piepsen. Man gewöhnt sich dran. Auf etwas kurvigeren Straßen ist das System aber schnell überfordert; Es bleibt nicht auf der Mitte der Spur dann, sondern geht unangenehm weit an den äußeren Rand der (links)Kurve oder fast schon auf die Gegenfahrbahn bei einer Rechtskurve. Auch der maximale Lenkwinkel ist recht begrenzt. Also kann man das System nicht auf kurvigen Landstraßen benutzen. Bzw. man muss halt immer ein bisschen gegen das System arbeiten und das irritiert. Deswegen schalte ich das dann oft aus. Der Taster liegt nicht in Reichweite des Arms, wenn man normal sitzt, und ist auch ohne hinschauen schlecht zu finden. Was mich sehr stört und irritiert ist, dass der Assistent sich in Kurven - die ihm zu eng sind - oft ohne irgendein Signal deaktiviert (nicht der Tempomat, sondern nur der Fahrspurassisten) Das grüne Lenkrad wird halt weiß und er tut nichts mehr. Manchmal kommt auch deutlich eine Warnung, dass man die Kontrolle übernehmen soll, aber darauf kann man sich nicht verlassen. Während das Fahren in dichtem Verkehr auf der Autbahn hervoragend funktioniert und Bremsmanöver der Vorderleute gut erkannt werden, erkennt das System oft nicht wenn man auf ein schon stehendes Auto auffährt. Ich habe es nicht drauf ankommen lassen und habe dann selbst gebremst, als es mir zu gefährlich wurde. Vielleicht hätte der Notbremsassitent noch was getan, aber da muss man aufpassen. Nur wenn das Fahrzeug vor einem in Bewegung war als man sich genähert hat wird es zuverlässig erkannt. Bei mehrspurigen Straßen ist das System manchmal nicht sicher und bremst ab obwohl das Fahrzeug vor einem auf einer anderen Spur ist. Was mir gefallen hat ist, dass das Setzen des Blinkers zum übeholen auf der Autobahn schon dafür sorgt, dass das Fahrzeug leicht beschleunigt, wenn der Tempomat unter der eingestellten Geschwindigkeit fährt.
b.) Der Spurwarner funktioniert ebenfalls am Besten auf Straßen wie Autobahn oder Bundesstraße. Grundsätzlich lenkt er das Fahrzeug wieder auf die Fahrspur, wenn man einer Begrenzungslinie zu nahe kommt. Auf engen Landstraßen ist das System schnell überfordert. Es wird grundsätzlich kein Ton ausgegeben wenn das System eingreift. Nur eine kleine orangene "Lampe" im Display blinkt kurz. Spannend ist, dass der Spurwarner erkennt, wenn der Fahrspurassistent in einer Kurve zu nahe an den Fahrbahnrand kommt oder an die Gegenfahrbahn. Dann greift er ein, kann aufgrund der Kurve aber nicht stark genug eingreifen und ist dann für die Deaktivierung des Fahrspurassistenten verantwortlich. Ohne Spurwarner kommt der Fahrspurassistent durch die Kurve (überfährt aber durchaus die Linien) währen mit Spurwarner nicht klappt und man ohne Hinweis manuell lenken muss. Der Taster liegt neben dem für den Fahrspurassistenten. Während der Fahrspurassisten grün leuchtet wenn er aktiv ist, leuchtet der Spurwarner-Knopf nicht im aktivierten Zustand sondern orange im deaktivierten Zustand.
c.) Einparkhilfe/Rückfahrkamera/simulierte Draufsicht:
Die Sensoren funktionieren gut. Es gibt aber keine Möglichkeit die Sensoren mit einem Knopf manuell zu aktivieren, sondern das passiert automatisch. Vermutlich unterhalb einer bestimmten Geschwindigkeit. Das das System aktiv ist sieht man aber erst, wenn man irgendwas nahe kommt und DANN die Anzeige angeht. Es gibt keine Taste um das System manuell zu deaktivieren. Das geht nur über den Touchscreen. In der Waschanlage piepst es dann wild und DANN kommt man aufgrund der Warnungen nicht in das Menü um es zu deaktivieren. Deutlich besser funktioniert die Rückfahrkamera. Die aktiviert sich beim Einlegen der R-Stufe. Dann werden auch die Sensoren eingeblendet und beim Rückwärtsfahren eine Draufsicht auf das Fahrzeug simuliert. Wenn es hell ist und die Kamera sauber, dann ist das sehr hilfreich! Leider erkennt die Kamera Dinge nicht gut, wenn Sie nicht direkt auf dem Boden liegen. Die werden von den Sensoren zwar erfasst, aber auf der simulierten Draufsicht erscheinen sie manchmal kaum. Nachts oder nach einer Fahrt durch Regen ist die Draufsicht kaum brauchbar und man sieht auch im Kamerabild wenig.
d.) Notbremsassisten
Wenn man hinter einem Fahrzeug her fährt und das biegt z.B. zügig rechts ab, dann greift der Assistent trotzdem noch ein, obwohl das Fahrzeug vor einem zu dem Zeitpunkt definitiv schon aus der eigenen Fahrspur weg ist. Radfahrer werden manchmal erkannt, manchmal aber auch nicht (bei hellem, trockenen Wetter). Mag sein, dass das System einige Unfälle vermeiden helfen kann, aber ich halte das für ein sehr wenig verlässliches System
e.) Toter-Winkel-Assistent
Das Signal im Spiegel ist zu dunkel. Der eingeschaltete Blinker ist am Rand des Spiegels deutlich heller zu sehen als die Warnung dieses Assistenten. Außerdem erscheint das Signal da auch nicht zuverlässig. Manchmal warnt der Assistent noch wenn das andere Fahrzeug schon längst vorbei ist und manchmal erst dann, wenn ich es schon durch das Seitenfenster sehen kann. Wenig hilfreich.
f.) Schildererkennung
Klappt nur bei schönem, sauberem Schild. Das erkannte Tempo wird im Tacho eingeblendet und dann kann es durch doppelten Tastendruck in den Tempomaten übernommen werden. Leider ist man dann aber schon so weit am Schild vorbei, bis das Tempo stimmt, dass es an vielen Stellen schon reicht um geblitzt zu werden. Außerdem werden Zusatzzeichen oft nicht erkannt (z.B. wenn das Limit bei einer bestimmten Uhrzeit gilt) und wenn sie erkannt werden, dann steht im Tacho nicht dabei, ob das JETZT gilt. Zwar blinkt das Zeichen im Tacho, wenn man zu schnell fährt, aber es kann kein Warnsignal aktiviert werden, was nützlich wäre. Das ist also schlicht ein Spielzeug.
g.) Wetter
Der Radar-Sensor ist nicht beheizt. Schneit es also, dann dauert es nur wenige Minuten bis sich ALLE Assistenten abmelden. Spurwarner und Fahrspurassistent verlassen sich auf die Kamera und die kann keine Fahrbahn(markierungen) mehr erkennen. Der Tempomat verweigert die Arbeit, weil das Radar keinen Abstand zum Vordermann mehr ermitteln kann. Dort setzt sich eben der Schnee fest und der geht auch nicht von alleine wieder weg. Auch die Einparkhilfe funktioniert nicht mit Schnee oder Eis auf der Stoßstange.
-> Das ist sehr weit von dem entfernt was der Tesla meines Bekannten in der Basisausstattung hinbekommt. Fahrspurassistent und Spurwarner kommen sich gegenseitig in's Gehege und generell hat das Fahrzeug einfach keinen echten Überblick über die Situation. Wirklich brauchbar ist am Ende für mich nur der Tempomat mit Abstandsautomatik und der Fahrspurassistent, wenn ich auf der Autobahn oder vergleichbar fahre. Die automatische Übernahme eines Limits gibt es nicht und manuell ist es zu langsam. Es wird nicht konsistent gewarnt, wenn eine manuelle Steuerung erforderlich ist und der Notbremsassistent erscheint mir ebenfalls unzuverlässig.
ACHTUNG: Eigentlich fehlt noch ein Teil ... aber ich kann nur 10000 Zeichen in einem Beitrag und ohne eine Antwort von einem anderen kann ich auch den Rest nicht noch schreiben... Vielleicht wäre jemand so nett?