Moin zusammen,
ich möchte zu dem Thema auch gerne meine Gedanken beisteuern. Ich denke mal wer einen Rifter, oder allgemein einen Hochdachkombi kauft, der tut das weil er Familie hat und ihm/ihr die Zuladung von PKW´s auch Kombis nicht ausreicht. Das sind wohl eher Familien von 3 Personen oder mehr. Oder der Rifter wird gekauft mit Blick auf die Urlaube, oder sogar weil man ihn, so wie wir, zum Minicamper ausbauen will. Zu guter Letzt vielleicht von Handwerkern, die ihren Rifter auch privat noch nutzen wollen. Aber alle schielen dabei auf Urlaubsfahrten und nicht auf Kurzstrecken in Städten.
Was mich an dieser ganzen Umstellung auf elektrische Antriebstechnik gewaltig nervt ist die Unbekümmertheit mit der unsere Politik und das Europa weit diese vorantreibt. Die Probleme die sie aufwerfen wird ist durchaus mit denen die der Kernkraft Hype in den 50ger und 69gern verursacht hat vergleichbar. In etwa 10Jahren werden die ersten Akkusätze nicht mehr ihren Dienst tun, bis dahin muss aber eine Recycling Industrie für diese Akkus aufgebaut sein, für die bis heute noch nicht alle technischen Probleme gelöst sind. Gleiches gilt für den Umgang mit verunfallten Fahrzeugen. Die von den USA geforderte weltweite Einhaltung des "Dodd Frank Acts" wird durch die enorm steigende Nachfrage nach seltenen Erden am Weltmarkt zukünftig unmöglich gemacht. Man muss dann auf die Lagerstätten in Nigeria und deren Nachbarstaaten, allesamt entsetzliche Diktaturen, zurückgreifen und finanziert dadurch deren Krieg gegen deren eigenen Einwohner. Und die Ladeinfrastruktur? Alle reden immer nur von den Ladesäulen oder den Wallboxen, wie ist es denn mit den Versorgungsanschlüssen für diese Ladestationen? Nehmen wir mal die Tiefgarage in der unser Rifter steht. 32 Stellplätze die in der Zukunft dann eine Lademöglichkeit brauchen. In einem seit ca. 50 Jahren gewachsenen Wohngebiet bebaut mit jeder Menge Mehrfamilien Häusern. Bei uns in Deutschland hats den VDE, also muss die Versorgung ggf. für das Laden von 32 Fahrzeugen gleichzeitig ausgelegt sein, inkl. der dazu notwendigen Absicherung. Da wir hier von einer Drehstromversorgung reden also 5 Leiter von ca. Armdicke inkl. dem zugehörigen Versorgungstrafo und dessen Anschluss an der Versorgungsnetz. Wer soll das bezahlen? Wer verlegt die notwendigen Zuleitungen? Dazu müssen die Gehwege und Straßen in unserer Siedlung aufgerissen werden. Da wir insgesamt 5 solche Tiefgaragen hier haben, möchte ich mir das Chaos garnicht erst ausmalen. Und am Ende wollen wir von den Kosten noch garnicht anfangen. Und dann ist da noch das Rohstoffproblem, bereits heute gibt es Welt weit so viele Kraftfahrzeuge, dass ein Umstellen aller derzeit in Betrieb befindlichen Kraftfahrzeuge auf E-Betrieb nicht möglich ist, weil die bekannten Ressourcen an seltenen Erden dazu nicht ausreichen würden. Und da gibt es auch noch eine ganze Menge anderer Industriezweige die zum Herstellen ihrer Produkte diese seltenen Erden benötigen. Da mache ich mir in erster Linie Sorgen um die Abermilliarden Handynutzer auf diesem Planeten um von allen anderen digitalen oder elektronischen Geräten garnicht erst anzufangen
Nein ich bin nicht gegen die E-Technologie, arbeite selber darin, aber ich befürchte das wir heute damit die Probleme für unsere Kinder und Enkel schaffen und die haben schon genug mit den Atommüll und der Umweltverschmutzung die wir hinterlassen zu tun. Man muss sich doch fragen, warum wurde die Unterstützung aller Forschungsprojekte für alternative Antriebe eingestellt oder gekürzt und alle setzen nur noch auf E-Antrieb. Es geht, soweit meine Meinung, mal wieder um Profite, Profite und nochmal Profite. Was am Ende an nicht recycelbaren Müll oder sonstigen Umweltgefahren bleibt................................wen schert das denn heute. Ich sag ja, wie dier Atomkraft Hype der Mitte des letzten Jahrhunderts.
Ich bin heil froh, das wir anders wie ursprünglich geplant unseren Rifter (Benziner) doch schon letztes Jahr gekauft haben und nicht wie geplant zum Renteneintritt Ende diesen Jahres. Nur befürchte ich das, ähnlich wie z.Zt. die Strompreise, die Kraftstoffpreise ab Anfang 2023 immer weiter steigen werden und am Ende für Rentner nicht mehr bezahlbar sind. Ob also aus dem geplanten Reisen mit Minicamper in Zukunft noch was wird, steht für uns in den Sternen. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Ach noch eine Anmerkung, das alles ist meine ganz private Meinung basierend auf 49 Jahre Berufserfahrung in der Elektroindustrie.......
Gruß aus Hamburg
Jörg