Der HV100 wurde am Freitag den 22.03.24 im Bundesrat durchgewunken.
Er soll bis 90% Co2 neutral sein, jedoch mind. 15ct mehr kosten. Wenn die Besteuerung jedoch wegen des geringen CO2 Ausstoßes angepasst wird, könnte sich das noch reduzieren.
Damit würde man in der Ökobobilanz wohl jedes E Fahrzeug stehen lassen, leider wird die Menge begrenzt sein und der höhere Preis ist auch nicht so doll.
Ob er sich auf Dauer durchsetzen kann?
Mal schauen was es noch für Entwicklungen geben wird und die Reise noch hingeht. Es bleibt spannend.
Für HV100 freigegebene Modelle unter
Fast täglich würden neue Freigaben von den Fahrzeugherstellern erfolgen.
Leipziger Volkszeitung 27.03.24:
Der Weg für den neuen Kraftstoff HVO100 ist frei. Nach dem Bundestag stimmte jetzt auch der Bundesrat für die Einführung von reinem Biodiesel, der nicht aus Erdöl, sondern aus Abfallstoffen, Holz und Pflanzenölen hergestellt wird.
Die Vorteile des neuen Kraftstoffs liegen für Michael Schneider auf der Hand: Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Verbrennung des synthetischen Kraftstoffs werden bis zu 90 Prozent weniger CO2 freigesetzt als bei herkömmlichem Diesel. Und es werden weniger Stoffe wie etwa Ruß ausgestoßen. Deshalb fordert der Landesverband der Kfz-Innung Sachsen die schnelle Verfügbarkeit des Öko-Diesels an den Tankstellen im Freistaat.
Die freien Tankstellen preschen hier voran. Wie Duraid El Obeid, Vorsitzender des Bundesverbandes der freien Tankstellen (BfT) im LVZ-Gespräch sagt, wird am 14. April die erste Sprint-Tankstelle in Berlin den neuen Diesel anbieten. Tankstellen unter anderem in Mitteldeutschland sollen schnell folgen.
Wie groß die private Nachfrage sein wird, bleibe abzuwarten, so der BfT-Chef. Denn HVO100 werde mindestens 15 Cent teurer als herkömmlicher Diesel sein. Deshalb geht der BfT davon aus, dass vorerst vor allem gewerbliche Kunden den Kraftstoff nachfragen werden, insbesondere Flottenbetreiber, die so ihre CO2-Vorgben leichter erfüllen können.
Steuerlich sollte der neue Kraftstoff bessergestellt sein, fordert Haberland, da der CO2-Ausstoß sich deutlich verringere. In anderen europäischen Ländern sei das schon so. In Italien erhebe der Staat sogar eine geringere Steuer auf den neuen Kraftstoff.
Das Kürzel HVO bedeutet Hydrotreated Vegetable Oils: mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle. Diese Stoffe werden bereits in großen Raffinerien hergestellt. So produziert der italienische Mineralöl- und Energiekonzern Eni in den Bio-Raffinerien in Venedig und Gela (Sizilien) HVO aus erneuerbaren Rohstoffen. Auch der französische Konzern Totalenergies, der die Raffinerie in Leuna betreibt, gehört zu den Herstellern. Produziert wird HVO100 allerdings nicht in Mitteldeutschland, sondern in der Bio-Raffinerie in La Mède in Frankreich, wie eine Sprecherin mitteilt.
Einer der großen Produzenten ist der finnische Konzern UPM, der in Leuna eine Anlage zur Herstellung von Biochemikalien auf Holzbasis errichtet. Bio-Diesel produziert UPM seit 2015 in Lappeenranta, teilt Unternehmenssprecherin Caroline Schmid mit. Basis dafür ist Tallöl, das als Rückstand bei der Trennung von Holzfasern für die Zellstoffproduktion anfällt.
„Die Verwendung von rohem Tallöl bei der Biokraftstoffproduktion erhöht den Holzverbrauch nicht“, so Sprecherin Schmid. Jährlich würden 130 000 Tonnen „fortschrittliche Biokraftstoffe“ für die EU hergestellt.
Duraid El Obeid ist sich sicher, dass weitere Raffinerien in Europa den neuen Kraftstoff, der künftig mit dem Hinweis „XtL“ gekennzeichnet sein wird, herstellen werden, denn die Nachfrage werde steigen. Laut einer Studie des Bundesverbands freier Tankstellen haben bislang nur 12 Prozent der Autofahrer von HVO100 gehört. Zwei Drittel würden sich aber bei Wahlfreiheit eher für einen Verbrenner mit nonfossilen Kraftstoffen entscheiden anstatt für ein Fahrzeug mit batterieelektrischem Antrieb, heißt es.
Mit der Einführung des HVO100 gibt es für die meisten Tankstellen aber ein logistisches Problem: BfT-Verbandschef El Obeid: „Viele Tankstellen haben keinen zusätzlichen Tank an ihrer Säule. Das heißt, dass eine andere Sorte dem neuen Sprit weichen muss. Der normale auf Erdölbasis hergestellte Diesel wird das nicht sein.“
Die Tankstellen werden letztlich entscheiden, welche Sorte sie aus dem Angebot nehmen, ist sich Michael Schneider von der Kfz-Innung Sachsen sicher. Denn regional gebe es beim Tanken Unterschiede. In westlichen Bundesländern sei oft E10 schwer verfügbar, im Osten E5. „Wichtig ist, dass die Autofahrer wissen, wo sie welchen Kraftstoff auch weiterhin beziehen können.“
Wichtig aus Sicht von Schneider ist ferner, dass sich Fahrzeugführer vor dem Tanken des neuen Kraftstoffs über die Verträglichkeit für ihren Motor informieren. „Fast alle Fahrzeughersteller haben die Nutzung von HVO100 als Kraftstoff für Pkw, Transporter, Schwerlast-Lkw, Baumaschinen und alle anderen Anwendungen, in denen Dieselmotoren eingesetzt werden, längst freigegeben“, sagt Haberland von Mobil Deutschland. Der Club hat eine Liste mit freigegebenen Modellen veröffentlicht https://hvo100.team/freigaben-…ahrzeughersteller-hvo100/ Fast täglich würden neue Freigaben von den Fahrzeugherstellern erfolgen.