Vor ein paar Tagen flatterte uns ein Brief des Vermieters ins Haus. Grund des Schreibens: Gasumlage ab 01.10.2022
Mir sind dann fast die Fußnägel hochgeklappt, selten so einen dämlichen Brief gelesen.
Es wird uns doch tatsächlich in einem vom Mieter auszufüllenden Begleitschreiben nahegelegt, die Abschlagszahlung der Heizkostenvorauszahlung mal eben zu "verdoppeln" aufgrund der Gasumlage. So wird es schließlich auch in den Medien kommuniziert und man wolle diese Empfehlung weitergeben.
Klarstellung: bei uns und allen anderen Mietern der Genossenschaft ändert sich NICHT der Gaspreis (Vertrag der Genossenschaft mit Versorger bis 31.12.2023 mit PREISGARANTIE), sondern es kommt eben "nur" die Gasumlage in Höhe von 2,4 Cent/Kwh oben drauf.
Daraufhin sind wir heute früh in die Sprechstunde und ich habe der guten Frau erstmal erklärt (in freundlichen Worten) was für einen Bullshit die da in ihrem Brief verfasst haben.
Habe es kurz an unserer Wohnung anhand unserer letzten Heiz-/Betriebskostenabrechnung (Warmwassseraufbereitung fließt nicht ein, da strombetriebener Durchlauferhitzer) vorgerechnet:
monatlicher Heizkostenabschlag: 33,11 € (jährliche Gesamtkosten 397,36 €)
verbrauchte Einheiten lt. Heizkostenzählern für die gesamte Wohnung (76 m²): 3461
3461 Einheiten x 0,024 € /10 = 8,30 €
Das heißt, unsere Heizkostenvorauszahlung erhöht sich aufgrund der Gasumlage von 33,11 € auf 41,41 €
Wir zahlen jetzt , denn wer weiß was nicht noch alles kommen mag, freiwillig 20,- € monatlich mehr ein, quasi mehr als die doppelte Gasumlage aber nicht die doppelten Heizkosten, wie vom Vermieter gewünscht
Möchte nicht wissen, wieviele ältere Mieter darauf rein fallen und den doppelten "Gesamtpreis" zahlen, denn nichts anderes suggeriert dieser tolle Brief
Meine Frau klappert heute Abend erstmal die drei Wohnungen über uns ab, Durchschnittsalter ca. 80 Jahre, und erklärt den alten Herrschaften das mal.
Vorgestern bekam ich im Treppenhaus nämlich mit, wie sich darüber unterhalten wurde mit Zitat:
1. Mieter: "Ich weiss gar nicht was ich da eintragen soll. Du?"
2. Mieter: "Na den doppelten Preis wollen die haben. Macht bei uns dann statt 47,- € jetzt 94,- €
Ohne Worte ....
PS: die Dame bei der wir vorgesprochen haben gab dann auch zu, dass der Worlaut des Briefes mehr als "unglücklich" verfasst wurde