Umfrage zur Diskussion zum generellen Tempolimit in DE

Zitat von eldxmgw

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Ich kann mich erinnern, das mein Fahrlehrer, der seinen Job schon seit über 50 Jahre machte mal sagte, egal ob jung oder alt. 3/4 der Fahrer da draußen, wenn Du die Morgen, trotz ihrer Routine und langjähriger Erfahrung, in die selbe theoretische und/oder praktische Prüfungssituation versetzen würdest, die meisten würden durchfallen.

Er war zwar Mitte 70, hat vom Motorrad, PKW, LKW bis Panzer jeden erdenklichen Führerschein aller Klassifikationen, kennt die halbe Stadt die er in seinem Leben schon ausgebildet hat, war aber nach seiner Aussage trotzdem dafür, dass egal ob jung oder alt regelmäßige vorgeschriebene Fahrtauglichkeitsprüfungen, als auch Verkehrsregelkenntisnachweise durchführen müssen. Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen alleine ist es nicht getan.

...das ist der Punkt: es ist über weite Strecken altersunabhängig ob die STVO und die entsprechenden Regeln bzw. deren Auswirkungen "verstanden" werden. Beispiel gefällig? Rechtsregel ... ich war am Fahrrad unterwegs ....der von Links kommende bleibt nicht stehen (es ist 30er Zone und er fährt deutlich näher an 50) - ich fahre (sehr langsam) in die Kreuzung ein - der von Links kommende wird etwas langsamer und "weicht" auf die Gegenfahrbahn aus - bleibt dann stehen, öffnet das Beifahrerfenster und "mault" mich an wieso ich nicht stehenbleibe wo er doch mit dem Auto kommt - meine Antwort das es sich bei dieser Kreuzung um die Anwendung der Rechtsregel und 30er Zone handelt wurde mit der Antwort quittiert: Rechtsregel - was heisst das? Wo steht das? Und wieso 30? Ist doch breite Strasse....

Was soll man dazu sagen...

Über Ähnliches kann sicherlich fast jeder im Alltagsverkehr berichten.

Die Rechts vor Linksregel hatte ich bereits als Kind im Verkehrsgarten mit dem Tretroller kennen gelernt. Derartige Verkehrserziehung scheint es heutzutage wohl kaum noch zu geben und alle Verkehrsteilnehmer egal welchen Alters und welcher Herkunft werden ohne jegliches Grundlagenwissen aufeinander los gelassen.

Trotzdem scheinen in sehr vielen Unfallberichten die Verursacher keine gültigen Dokumente für die Teilnahme am Straßenverkehr zu besitzen oder standen unter dem Einfluß von Mitteln, die eigentlich die Teilnahme im Straßenverkehr nicht erlauben.

Dagegen sind die unfallverursachenden Rentner bestimmt noch in der Minderheit. Was die Unfälle aber keinesfalls verharmlost.

🧑‍🦼

Ja kenne ich auch.

Allerdings darf eine Sache nicht vergessen werden. M.M. gibt es in kontinental Europa kaum ein Land, dass Deutschland in Sinne der Verkehrsschilder & Ampel Dschungels flächendeckend, trotz immenser Kosten und berechtigt fragwürdiger Positiv Ergebnisse das Wasser reichen kann.

Hier darf getrost die Frage gestellt werden, ob nicht eben dieser Faktor (die Unübersichtlichkeit, bzw. Überforderung der Verkehrsteilnehmer) einen wesentlichen Beitrag zur allgemeinen Unsicherheit beiträgt?

Ich will für keine Kaste von Verkehrsteilnehmern Schubladendenken kreieren. Jedoch denke ich, dass der Faktor Stress nicht zu unterschätzen ist.

Das auch nicht bei routinierten Fahrern. Stress geschieht nicht ausschließlich durch z.B. ein hohes Verkehrsaufkommen. Hier spielen mehrere Aspekte mit rein.

Ein wesentlicher, und das kann ich von Anfang an, als auch als Beifahrer bestätigen, ist die überproportionale und exzessiv vereinnahmende Aufmerksamkeitsverarbeitung im teils unlogischen aber konstanten Verkehrsschilder und Ampeldschungel.

Ich denke das geht nicht nur mir so, sondern auch erfahrenen. Diese ständige Interpretationsforderung des konzentrierten Schilderwahnsinns lenkt einen wesentlich vom übrigen Verkehrsgeschen ab.

Um nur ein Beispiel zu nennen, es fällt extrem auf, sobald Du westlich über die Grenze fährst, die flächendeckende Konzentrationsabnahme von Ampeln, ersetzt durch Kreisverkehre, die Dezimierung des Meter für Meter aufgebauten Verkehrsschilderdschungels, innerorts, außerorts und auf Autobahnen vermittelt ein vollkommen entspannteres fahren.

Ein Mehr an Unfällen, davon habe ich als Gegenargument bisher nichts gehört. Was jedoch ein neben der Kostenersparnis ein Faktum ist, der Verkehrsfluss ist mehr als deutlich besser. Das Tempolimit ist auch kein deal breaker. Das kann ich quer bis nach Portugal bestätigen.

Ganz so entspannt ist es außerhalb Deutschlands aber nicht überall. In England hatte ich auf meinen damaligen Geschäftsreisen große Kreisverkehre, s.g. run abouts kennen lernen dürfen, in die waren noch weitere Kreisverkehre integriert. Da durfte ich damals etliche „Ehrenrunden“ drehen bis ich auch dort hinkam, wo ich hin wollte. Und Streß wäre da absolut konträr gewesen.

Aber der Schilderwahn in Deutschland kann schon extrem sein und wenn du Pech hast, ändert sich die Beschilderung in kürzester Zeit noch oftmals.

🧑‍🦼

...der Kreisverkehr von Swindon ist bekannt - dafür gibt es sogar einen Bedienungsanleitung:

...ist wohl ein Hinweis auf die Architektur des "BREXIT"...

Vielleicht ist der deutsche Autofahrer einfach nur zu doof für viele Dinge. Das wird dann auch noch durch die Behörden unterstützt. Es gibt bei uns eine Ausfahrt eines Supermarktparkplatzes. Dort ist hinter der Ausfahrt eine Fußgängerampel. Der Haltebalken ist an der Ampel. Es wird bei roter Ampel bis an den Balken gefahren und somit die Ausfahrt zugefahren. Mir ist es schon passiert, dass ich einfach überholt wurde als ich vor der Ausfahrt angehalten habe. Da hätte es fast geknallt, weil einer vom Parkplatz wollte. Nach Amerika rüberschauen hilft manchmal, dort sind die Kreuzungen schraffiert und jeder weiß, daß er bei Rückstau diesen Bereich frei zu halten hat.

Eine Abfahrt einer Umgehungsstraße endet an einer Ampel auf 2 Spuren. Links nur zum Linksabbiegen rechte Spur für geradeaus und rechts. Dort gibt es einen grünen Pfeil. Wenn jedoch vorn einer geradeaus will, muss er auf grün warten und keiner kann rechts abbiegen, wo die Mehrzahl aber hin will. Einfach geradeaus über die Linksabbiegerspur zu regeln ( es muss sowieso auf grün gewartet werden) ist auf Nachfrage meinerseits auf der Gemeinde nicht gewollt und beeinträchtige die Verkehrssichheit an dieser Kreuzung. Es ist in der Bürokratenwelt kein Mitdenken der Untertanen gewünscht.

LG Mainy

Zitat von MainCoon

Supermarktparkplatzes. Dort ist hinter der Ausfahrt eine Fußgängerampel. Der Haltebalken ist an der Ampel. Es wird bei roter Ampel bis an den Balken gefahren und somit die Ausfahrt zugefahren. Mir ist es schon passiert, dass ich einfach überholt wurde als ich vor der Ausfahrt angehalten habe. Da hätte es fast geknallt, weil einer vom Parkplatz wollte. Nach Amerika rüberschauen hilft manchmal, dort sind die Kreuzungen schraffiert und jeder weiß, daß er bei Rückstau diesen Bereich frei zu halten hat.

Ärgerlich, aber es handelt sich hier mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht um eine Kreuzung oder Einmündung, die nach § 11 StVO freizuhalten wäre, sondern um einen Parkplatz, der hauptsächlich eben dem "ruhenden" Verkehr dient und nicht der Fortbewegung.

Eine Einmündung ist das - rechtwinkelige oder schräge - Zusammentreffen einer Straße mit einer durchgehenden Straße ohne Fortsetzung über diese hinaus (vgl. Senat, a.a.O.; Jagusch/Hentschel, a.a.O., § 8 StVO Rdn. 33; Mühlhaus/ Janiszewski, a.a.O., § 8 StVO Rdn. 5, alle m.w.N.)."

Eine Kreuzung ist die Schnittfläche zweier oder mehrerer sich schneidender Fahrbahnen verschiedener Straßen, die sich jenseits, u.U. seitlich versetzt, fortsetzen (vgl. Senat, a.a.O.; Jagusch/Hentschel, a.a.O., § 8 Rdn. 32; Mühlhaus! Janiszewski, a. a. 0., § 8 Rdn. 4, alle m.w.N.).

Den Haltebalken einfach vor die Ausfahrt verlegt.... Es könnte so einfach sein.

LG Mainy

Zitat von MainCoon

Den Haltebalken einfach vor die Ausfahrt verlegt.... Es könnte so einfach sein.

LG Mainy

Es ging mir um die von dir beschriebene, faktisch nun vorliegende Situation. Da ist es nun eben so. Ob es anders möglich gewesen wäre, kann eben nur die zuständige Behörde vor Ort beurteilen. (längerer Rückstau dafür auf der Straße , Anzahl der Autos die vom Parkplatz einfahren. wollen,Hauptverkehrsströme...).

Letztlich bist du aber dann als jmd der auf die Straße einbiegt auch wartepflichtig, bis alles frei wird, also muss man ja so oder so warten, da bei Grün der Verkehr auf der Straße ja Vorrang hat. Selbst wenn die Induktionsschleife weiter vorne wäre.