Und wenn er bei Dir an der Türe klingelt?

Henker am Lenker
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Auch ich griff schon mal zur Tastatur und stellte eine Onlineanzeige. Grund war mir eine von Person bekannte Autofahrerin, die mir an einer unübersichtlichen Kurve, in meiner Richtung nicht einsehbare Linkskurve, aus der Gegenrichtung auch nicht einsehbar, die Fahrbahnbreite beträgt gerade mal 3,50m, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt an dieser Stelle 50Km/h, mit einem gewissen Schwung entgegen. Nur durch Ausweichen in den Straßengraben, der an dieser Stelle halbwegs befahrbar ist, kam es nicht zum Zusammenstoß. Da das auf meinem täglichen Weg zur Arbeit stattfand, und auch nicht die erste Begegnung genau an dieser Stelle mit dieser Person war, wo sich die Außenspiegel berührten und diese Person erst verzögert anhielt, weil ich geistesgegenwärtig zum Rückwärtsgang griff.
Nach einem halben Jahr bekam ich eine Vorladung als Zeuge zur von der Staatsanwaltschaft vorbereiteten Gerichtsverhandlung. Der "gegnerische" Anwalt wollte auf Dummfang gehen und mich als Zeuge in Widersprüche verwickeln. Nur was sollte ich mich da verzetteln, die Sache war Eindeutig. Nein ich hätte mich doch da nur erschrocken und das Lenkrad verrissen.
Der Richter brach den gegnerischen Monolog dann ab und blätterte dann die 27 Seiten der Akte der gegnerischen Seite durch, ohne richterliche Begutachtung der besagten Straße, ohne genaue Beweise über gefahrene Geschwindigkeit, wie soll er da ein Urteil fällen. Die 27 Seiten der vorliegenden Akte, wo meine Anzeige nur noch das I-Tüpfelchen darstellt, rechtfertigen eigentlich einen Freispruch nicht. Aber mangels richterlich standfesten Beweisen bleibt es bei einer mündlichen Verwarnung.
Außer, dass mir die Staatskasse 1,5h Arbeitszeit ersetzen muss und auch noch die restlichen Kosten übernehmen musste, kam nix weiter bei raus.
Ach ja, die besagte Person hat den Wohnort neben meiner Arbeitsstelle gewechselt. Oder geht jetzt zu Fuß , gesehen habe ich diese Person schon seit 2 Jahren nicht mehr. Weder zu Fuß noch im Auto.
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Es dürfte rein rechtlich schon ein großes Problem sein, dass ich den Fahrer oder die Fahrerin weder sehen noch aufnehmen konnte. Der Arbeitgeber kann den Lenker sicher problemlos zuordnen, rechtlich sieht es ggf. anders aus.
Ich setze daher erstmal einmal auf eine eventuelle „Ansprache“ und Vernunft.Ich sehe einerseits schon, dass der Beruf des Kraftfahrers sehr stressig ist und es wirklich nerven kann, wenn man aufgehalten wird, während man unter Zeitdruck steht. Aber ich sehe auf der anderen Seite auch nicht ein, dass ich gefährdet werde, obwohl oder sogar, weil ich mich an die Verkehrsregeln halte.
Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass ich die Anzeige wirklich durchziehen werde.
Für mich sieht der Optimalfall so aus, dass derjenige vielleicht so ein kleines bisschen Schiss bekommt und deshalb vielleicht auch mal drüber nachdenkt, ob das Verhalten im Straßenverkehr in Ordnung ist.
Ja, wahrscheinlich bin ich naiv. -
In meiner 47jährigen Autofahrerkarriere sind mir 3 Geisterfahrer begegnet.
echt? mir Hunderte!
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Die Spedition hat tatsächlich geantwortet und um Ansicht der Aufzeichnung gebeten.
Dies habe ich aus datenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Darauf war die Antwort, dass man intern mit dem Fahrer gesprochen habe und an die Verkehrsregeln sowie die Regeln eines guten Miteinanders erinnert habe.
Man hat sich auch bedankt, dass ich von einer Anzeige abgesehen habe.
Nun gut, ob das so stimmt und ob es was bringt, werde ich wohl nie erfahren. -
Die Spedition hat tatsächlich geantwortet und um Ansicht der Aufzeichnung gebeten.
Dies habe ich aus datenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt. Darauf war die Antwort, dass man intern mit dem Fahrer gesprochen habe und an die Verkehrsregeln sowie die Regeln eines guten Miteinanders erinnert habe.
Man hat sich auch bedankt, dass ich von einer Anzeige abgesehen habe.
Nun gut, ob das so stimmt und ob es was bringt, werde ich wohl nie erfahren.Ohne es dieser Spedition unterstellen zu wollen, aber manche stacheln ihre Fahrer sogar an, sich so zu verhalten. Da werden dann auch mal Bußgelder von der Spedition übernommen.
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Aus welchem Grund oder zu welchem Zweck?
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Aus welchem Grund oder zu welchem Zweck?
Schnellere Lieferung.
Bei manchen Vergehen, wie etwa Übermasse, wird deshalb neben einem Bußgeld Gewinnabschöpfung verhängt - da ist dann auch die Spedition am Hacken. Nur dann hat die ein Interesse an Fahrern, die sich an die Limits halten.
Kann sein, dass sich das inzwischen geändert hat, habe mich darüber mal vor Jahren schlau gemacht. Würde mich aber wundern.
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Ok, Du meinst das Nichteinhalten von Tempolimits. Das könnte ich mir noch annähernd vorstellen.
Aber andere Verkehrsteilnehmer zu bedrängen, dürfte hoffentlich nicht dazu gehören.
Und um das auch mal deutlich zu sagen: dort auf 60 zu beschränken, fand ich auch übertrieben. So kurz war die Sichtweite nicht, sondern ein Limit auf 80 hätte vollkommen gereicht. Aber ich riskiere keine Punkte und ein Bußgeld, weil andere meinen, mich bedrängen zu müssen.
Der Fahrer oder die Fahrerin hätte mich problemlos überholen können, wenn sie oder er vorausschauender gefahren wäre, dafür früher den Überholwunsch angedeutet und begonnen hätte, anstatt erst weniger als 10m hinter mir.
So hätte er auch weniger Tempo verloren und wäre schneller angekommen.Und das Ganze ohne das Risiko einer Anzeige, sondern „höchstens“ eines Bußgelds.
Wenn ich schnell ans Ziel kommen möchte, ist flüssiges Fahren das A und O und dazu gehört gerade bei LKW, nicht unnötig Tempo zu verlieren.
Das wäre in der Situation definitiv gegangen, da dreispurig und nicht viel Verkehr.
Gut, belassen wir es dabei.Mein Bauchgefühl sagt mir, dass besonders die zweite Antwort aus der Firmenzentrale in NL eine Textvorlage war.
Wenn schon die konkrete Anrede fehlt, spricht vieles dafür.
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Nun gut, ob das so stimmt und ob es was bringt, werde ich wohl nie erfahren.DOCH!
wenn dir naemlich DAS passiert:
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Vollkommen Wertungsfrei nur mal zum besseren Verständnis:
Wenn ich gelegentlich mit unserem 3 Jahre alten 7,5T LKW mit Fahrtenschreiber und folglich geeichtem Tacho fahre, merke ich dass die Geschwindigkeitsanzeigen doch abweichen.Wenn ich in einer Baustelle mit 60km/h PKW vor mir habe die sich an das Tempolimit halten, zeigt mein geeichter Tacho so 50-53km/h an.
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Vollkommen Wertungsfrei nur mal zum besseren Verständnis:
Wenn ich gelegentlich mit unserem 3 Jahre alten 7,5T LKW mit Fahrtenschreiber und folglich geeichtem Tacho fahre, merke ich dass die Geschwindigkeitsanzeigen doch abweichen.Wenn ich in einer Baustelle mit 60km/h PKW vor mir habe die sich an das Tempolimit halten, zeigt mein geeichter Tacho so 50-53km/h an.
Worauf sind diese Tachos denn geeicht?
Bei meinem 207 ist die Abweichung, ermittelt via GPS, je nach Geschwindigkeit so 2-5 km/h. Bei 60 Tacho zeigt das GPS etwa 57-58 km/h. Ich weiß aber auch, dass das bei einigen VAG-Modellen anders ist. Die meisten LKW, die ich sehe, scheinen nichtmal zu bremsen vor Baustellen.
In Ungarn gibt es Straßenschilder, die einem bewusst machen, dass es bei Baustellen nicht (nur) um die eigene Sicherheit geht, sondern um die der dort arbeitenden Personen. 2m Abstand zu 40 Tonnen bei 93 km/h sind schon auch einfach extrem ungeil, wrsl. gehörschädigend und gefährlich. Für mich gehört in jede Baustelle standardmäßig ein Blitzer. So oft wie ich schon ordnungswidrig bis illegal von LKW und PKW dort überholt wurde...
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Da ich auf Autobahn ausschließlich mit Navigation fahre und die Apps die GPS Geschwindigkeit anzeigen, kann ich auch sagen, dass ich bei Tachoanzeige 65 mit GPS 62-63 unterwegs bin. Natürlich hat auch GPS eine gewisse Ungenauigkeit, da über Antenne im Handy, das im Innenraum liegt. Dennoch dürfte sich das um die +/- 1-2 km/h abspielen.
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Das sind die Auswirkungen der Stressgeplagten Gesellschaft. Wenn der Vordermann um 2Km/h zu langsam fährt muß überholt werden und dann natürlich mit 20zig und mehr. Da kommt es dann zu gefährlichen Situationen bzw. zu Unfällen. Das traurige dabei ist das meistens auch ein unschuldiger zum Handkuss kommt. Auch eine große Gefahr ist das Telefonieren am Steuer, egal ob Telefon am Ohr oder mit Freisprechanlage, die Ablenkung ist die selbe.
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So mancher Podcast kann mehr ablenken als ein Telefonat.
Ich telefoniere beim Autofahren sehr ungerne.
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So mancher Podcast kann mehr ablenken als ein Telefonat.
Bin ja gespannt, was das für Podcasts sein sollen
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Unter´m Strich sind wir auf deutschen Autobahnen ja schon sehr sicher. Ich will kein Whataboutism betreiben, aber unser Niveau an Vorschriften und deren Durchsetzung ist ja schon doch recht hoch... -
Vorschriften, ja. Aber Durchsetzung? Finde ich überhaupt nicht.
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Vorschriften, ja. Aber Durchsetzung? Finde ich überhaupt nicht.
Ich kenne im Vergleich nur den Weg nach Kroatien oder Griechenland; bin die Strecken schon mehrmals gefahren. Radfahrer auf der Autobahn, kollektives 150 km/h statt dem Limit oder ständig wild parkende/stehende Fahrzeuge auf der Fahrbahn mehrspuriger überregionaler Landstraßen habe ich in Deutschland in der Häufigkeit noch nicht gesehen. Oder, auch andersherum, irrsinnige Tempolimits in dem Wissen, dass die Einheimischen die 30 eh als "vorsichtige" 100 verstehen.
Klar, auch in DE gibt es viele, die standardmäßig 20 draufschlagen, immer wenn ihr kleines Gehirn den Grund nicht unmittelbar einsehen kann.
Einmal wollte ich bei einem Unfall auf einer griechischen Autobahn helfen, nachdem wir über ungesicherten Schrott der ungesicherten Unfallstelle gerollt sind. Bin richtig sauer geworden, als die Verunfallten mich weggeschickt haben, als ich wenigstens ein Warndreieck aufstellen wollte. Die hatten nicht mal Warnblicker an. Ja, die Autos standen (wie die Verunfallten ohne Warnweste) auf dem Standstreifen, aber Teile der Stoßstande und allerhand Kleinzeug lagen da bei Dunkelheit vollkommen unauffällig auf der Fahrbahn bis ganz links rüber.
Meine Verlobte und ich sind jedenfalls immer ganz froh, wenn wir über die Grenze nach Ungarn oder Österreich fahren - vermittelt uns subjektiv einfach ein etwas sichereres Gefühl. Auch, wenn es wirklich rein subjektiv ist.
Die Unfallstatistiken können ja durchaus bestätigend ausgelegt werden. -
So mancher Podcast kann mehr ablenken als ein Telefonat.
Ich telefoniere beim Autofahren sehr ungerne.
Ich bin manchmal schockiert ,wenn ich mal im Auto ein längeres Gespräch führe, ( kommt zum Glück nicht so häufig vor, da ich beruflich viel telefonieren muss, da bin ich immer froh, wenn in meiner Freizeit die Dudelkiste still bleibt ) und ich auf einmal vor meiner Haustür stehe und mich frage, wie ich dahin gekommen bin, weil ich mich an die Fahrt selbst kaum erinnern kann. Da merke ich dann immer, wie automatisiert die Abläufe sind, vor allem auf den täglichen Arbeitsstrecken. Das ist nicht ganz ungefährlich.
LG.Mainy
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Vorschriften, ja. Aber Durchsetzung? Finde ich überhaupt nicht.
Ich kenne im Vergleich nur den Weg nach Kroatien oder Griechenland;
Dort war ich noch gar nicht im Auto unterwegs. Kenne in der Beziehung nur Bulgarien und kann es mir etwa vorstellen…
Aber dass es woanders offenbar chaotisch zugeht, bedeutet ja nicht, dass es bei uns in Ordnung ist. Ich fahre zum Beispiel in Frankreich und auch in Spanien, vor allem aber Großbritannien wesentlich lieber Autobahn als in Deutschland. Für Italien gilt das für mich nicht. Dort gehört meiner Erfahrung nach extrem dichtes Auffahren fast zum guten Ton und die Fahrer wirken dabei eher entspannt.
Aber ich meine das jetzt wirklich mal ohne Vergleich. Wo wird denn bei uns mal die StVO durchgesetzt? An den paar Blitzern, vor denen mittlerweile auch Naviapps warnen, wenn auch nicht legal? Und die wochenlang an derselben Stelle stehen?
Von den paar Polizeifahrzeugen, die alle paar Hundert km mal an Autobahnen stehen?
Ich finde es in D sehr lasch und dass das Risiko, erwischt zu werden, gering ist, zeigen die vielen, die Limits klar bis grob ignorieren. Und selbst wenn man dann wirklich mal erwischt wird, naja, dann gibt‘s halt mal einen Punkt. Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ist der wieder gelöscht bis es wieder blitzt. Und die Strafen kosten auch nicht mehr als einmal tanken. -