Qual der Wahl - Hochdachkombicamper? (Kaufberatung)

  • Liebe Leute,

    wir, meine Verlobte und ich, suchen jetzt doch früher Rat als gedacht.
    Unsere Eltern wollen uns anlässlich unserer Eheschließung einen Hochdachkombi für 2-3 Jahre bezahlen (im Sinne von kaufen, und uns dann in 2-3 Jahren ein Vorkaufsrecht einräumen. Versicherung und Steuer nicht inklusive). Eigentlich sollte das eine Überraschung sein, aber sowas kann ja auch nach hinten losgehen...

    Nun informiere ich mich ja schon seit zwei oder drei Jährchen über die PSA-HDK, allerdings nicht so richtig konkret, und in einer anderen Preiskategorie.
    Am liebsten wäre es mir auch gewesen, in diesem Spektrum bleiben zu können. Allerdings wollen die Schenkenden, dass wir keine Probleme mit dem Fahrzeug haben werden. Gleichzeitig wollen die Beschenkten aber auch nichts, was sie nicht händeln können, d.h. nichts, wo jeder Kratzer total weh tut oder was unser Budget dann so übersteigt, dass das Vorkaufsrecht nix bringt. Daher ist das im Moment unser Hauptthema: Bei welchen Fahrzeugen/ Motoren sollte man besonders vorsichtig sein?
    Abgesehen davon kommt aus Platzgründen nur der L1 bzw. bei Ford/Caddy die Connectgröße in Frage. Wir fahren im Jahr min. 20tkm, dabei bleibt das Auto an ca 3 Tagen/Woche stehen. Dazu kommen wöchentlich 2 Kurzstreckenreisen, und die restlichen Kilometer verteilen sich auf 5-7tkm Urlaube und ca 10tkm innerdeutsche Besuche. (Lustigerweise fahren wir auch öfter Zug... absurd, wie viel man auf Achse ist).

    Einmal hier unsere aktuellen Erkenntnisse:

    Peugeot Rifter, Opel Combo, Toyota Proace City Verso, Citroen Berlingo etc. (PSA-HDK):
    Die Ausstattung hier ist zumindest ab der zweiten Stufe ausreichend, wobei wir noch überlegen, inwiefern das Pano eher stört oder was Gutes ist.
    Auch die Probefahrt mit dem 110 Puretech und 6-Gang-Schaltgetriebe hat richtig Freude gemacht.
    Aber uns machen die Motoren Sorge, auch, weil ich ja hier viel mitlese, und ja insbesondere Probleme gepostet werden. Deshalb unsere Gedanken dazu:

    • 110 Puretech: Gibt es mWn nur mit dem Schalter, was okay ist für uns, solange es den Berganfahrassi gibt. Aber die Probleme mit dem Steuerzahnriemen sind ja bekannt, und auch in den Faceliftmodellen ist der leider verbaut. Deshalb zwei Fragen dazu: Kann man den Motor guten Gewissens kaufen, also sich darauf verlassen, solange das neue Intervall eingehalten und das richtige Öl genutzt wird? Im Moment filtern wir die Fahrzeuge bis max 40tkm, da wir sicher sein wollen, dass die Ölkanäle nicht schon einen weg haben. Sollten wir auch ein Alter eingrenzen? Wie sicher ist man bei unter 40tkm und Scheckheft?
    • 130 Puretech: Gibt es auch mit Automatik, aber eigentlich gilt hier ja dasselbe wie beim 110 Puretech.
    • 1,5 BlueHDI: Erstmal die generelle Dieselproblematik, ist zwar beim Rifter etc. Euro6d (Temp); ändert aber nichts daran, dass es anders als bei Benzinern auch für neuere Fahrzeuge Fahrverbote gibt - und natürlich die Sorge darum, dass das auch beim Wertverlust eine Rolle spielt. Außerdem ist der ja auch nicht problemfrei: Einmal die Problematik mit dem AdBlue-Tank, die wir nicht recht einschätzen können. Wie oft kommt das vor, und gibt es ca eine Kilometerlaufleistung, die damit zusammenhängt? Ich bin mir auch nicht sicher, wie gut AdBlue damit klar kommt, an drei Tagen die Woche einfach nur zu stehen (Kristallisation) :(. Hinzukommt die Nockentriebkette, wo möglicherweise noch die 7mm-Version verbaut ist.

      Ganz generell sind wir an Erfahrungsberichten interessiert (es gibt dazu ja auch einen Thread im Rifterforum, da wurde unter anderem auch geäußert, dass man sich im Zweifel für den größeren Puretech entscheiden sollte?)

    Ford Tourneo Connect / VW Caddy

    Der Caddy ist aus designgründen raus tbh. Ansonsten ist der Ford ja sehr praktisch, versprüht innen allerdings Nutzfahrzeugcharme, was aber nur ein kleines Manko sein soll. Hier kenne ich mich natürlich viel weniger aus, da ich ja nicht auch bei Ford aktiv ist. Immerhin die Zahnriemen in Öl Problematik fällt weg, da hier eine Steuerkette verbaut ist. Die Motorenauswahl ist auf den 1,0 Ecoboost begrenzt. Die Tourneos kosten immer ca 1-2k mehr, und es gibt natürlich viel mehr Tageszulassungen, da es den Verbrenner ja noch zu kaufen gibt. Kurz gesagt: Die PSA-Modelle haben beim Gefühl die Nase vorn, aber wegen des Motors sind wir doch zum Tourneo geneigt. Hat hier noch jemand Rat?

    Vielen lieben Dank an alle, die sich diesen Roman durchgelesen haben!:thumbup:
    Der Beitrag darf gerne durch die Mods hin- und hergeschoben werden.

  • Jugla June 2, 2025 at 11:47 AM

    Changed the title of the thread from “Qual der Wahl - Hochdachkombicamper?” to “Qual der Wahl - Hochdachkombicamper? (Kaufberatung)”.
  • Neu oder gebraucht?

    Verbrenner oder Elektro?

    Von Stellantis gibt`s die HDK überwiegend nur noch alss Elektrovariante, die Verbrenner sind ab und zu mal erhältlich, dann aber nur als Händlerkonfiguration. Da muss man dann nehmen, was auf dem Hof steht. Bei Toyota sind da die Chancen auf einen Verbrenner am größten. Neuerdings zählt da Fiat auch zum Kreis der HDK von Stellantis.

    Gruß Thomas

    Rifter L1 PureTech 110 Active

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  • Neu oder gebraucht?

    Verbrenner oder Elektro?

    Von Stellantis gibt`s die HDK überwiegend nur noch alss Elektrovariante, die Verbrenner sind ab und zu mal erhältlich, dann aber nur als Händlerkonfiguration. Da muss man dann nehmen, was auf dem Hof steht. Bei Toyota sind da die Chancen auf einen Verbrenner am größten. Neuerdings zählt da Fiat auch zum Kreis der HDK von Stellantis.

    Achso, wusste, dass ich was vergessen würde :)

    Wir wollen lieber gebraucht, weil wir das ja auch stemmen können wollen. Die Schenkenden hätten lieber ein Neufahrzeug, damit wir uns um nichts einen Kopf machen müssen. Das passt aber nicht zu unserer Lebensrealität. Deswegen ist der aktuelle Kompromiss Tageszulassung oder junger Gebrauchter.
    Elektro ist aufgrund des Streckenprofils und der geringen Kapazität (ca 200km Autobahnreichweite, von 20-80 weniger als 150 bei 30 min Laden - ein Trip nach Athen erfordert dann, wenn die Ladestruktur ideal wäre in Ungarn, Serbien, Nordmazedonien, knapp 18 Ladestopps und 9h Ladezeit bei idealen Bedingungen) der PSA-HDK leider keine Option, obwohl es für uns ein Traum wäre... Ford bietet leider gleich gar keinen an.

  • ....Kompromiss Tageszulassung oder junger Gebrauchter.
    ....

    Beides ist ein guter Kompromiss, nur der Markt ist so gut wie leer. Und das, was auf dem Markt erhältlich ist, wird zu Preisen gehandelt, wo man vor 5 Jahren ein neues Auto dafür bekam.

    Elektro ist in diesem Segment (noch) keine Alternative für den Heimgebrauch, die Reichweite lag bei rund 350-400Km.

    Zum 110PureTec: solange wie da eine Vertragswerkstatt das Serviceheft abgestempelt hat, gibt`s beim Zahnriementausch innerhalb der ersten 6 Jahre kein Problem. Wenn die Toleranz nicht passt, tauscht der Freundliche den Riemen auf Herstellerkosten. Die 110PS sind ausreichend, nur beim Anhängerbetrieb oder Bergabfahrten in den Alpen merkt man schon, dass da unter Haube nur 3 Zylinder werkeln.

    Berganfahrassistent haben alle serienmäßig, da hält der Steuerblock die Bremse noch ein paar Sekunden fest.

    Wenn ihr überwiegend Kurzstrecken zurücklegt, dann würde ich vom Diesel abraten.

    Der aktuelle Caddy 5 basiert auf dem Golf 8, und da sind einige elektronischen Probleme im Umlauf, teils warten die Besitzer auf neue Cockpitdisplays. Der einzig ware Caddy war der 3, das Facelift als 4 hatte da schonmit einigen Sachen zu kämpfen.

    Was in deiner Aufzählung noch fehlt, ist der Renault Kangoo, baugleich mit Nissan Townstar, und Mercedes Citan, welcher aber als Neufahrzeug vom Markt genommen wird.

    Gruß Thomas

    Rifter L1 PureTech 110 Active

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  • Zum 110PureTec: solange wie da eine Vertragswerkstatt das Serviceheft abgestempelt hat, gibt`s beim Zahnriementausch innerhalb der ersten 6 Jahre kein Problem. Wenn die Toleranz nicht passt, tauscht der Freundliche den Riemen auf Herstellerkosten. Die 110PS sind ausreichend, nur beim Anhängerbetrieb oder Bergabfahrten in den Alpen merkt man schon, dass da unter Haube nur 3 Zylinder werkeln.

    Du fährst ja den selben Motor, und die große Frage ist ja letztlich: Fährt da die Sorge mit, oder fühlst du dich relativ safe, solange du die Wartungen nach Checkheft und beim Händler machst?
    Manche Autohäuser schmeißen ja einen Zahnriemenwechsel mit ins Angebot, aber dann verfliegen ja lustigerweise die Kulanzhoffnungen, wenn es keine PSA-Werkstatt ist, oder??(

    Was in deiner Aufzählung noch fehlt, ist der Renault Kangoo, baugleich mit Nissan Townstar, und Mercedes Citan, welcher aber als Neufahrzeug vom Markt genommen wird.

    Stimmt, habe ich vergessen :) Das Angebot ist hier leider aber aucheher klein, dennoch nehmen wir jede Info, die es gibt :)

  • Ich kann eigentlich nicht über den Motor meckern, der ist für den "Normal" -gebrauch ausreichend. Klar, über einige Pferdestärken mehr würde ich nicht meckern... Gerade mit Anhänger oder bei Bergabfahrten, wo man doch auf die Motorbremse ungern verzichtet. In der Aufpreisliste stand auch eine Bergabfahrhilfe, die aber mit der Betriebsbremse realisiert wird.

    Im letzten Jahr waren wir zu 4. bis in Neapel, in mehreren Etappen, teils bei 40°C im Schatten, das machte dem Motor aber nix aus. Vom Verbrauch her, solange wie man nicht über 130 fährt, bleibt der Durst auch im Bereich um die 8Liter, wenn`s schneller geht, dann fängt der an und säuft. Bei einer Schrankwand in diesem Format geht das als ICE Zuschlag durch.

    Auch wenn`s manchmal wehtut, die Wartungen lasse ich immer beim Vertragshändler machen.

    Als wir damals 2020 vor Entscheidung standen, einen Nachfolger für den Caddy zu kaufen, war der Rifter garnicht bei uns in der Auswahl. Mein Favorit wäre der Kangoo gewesen, der aktuelle Kangoo III war schon lange angekündigt, nur auf dem Markt noch weit und breit keine Spur. Den Kangoo II gab es damals nur noch mit Diesel. Und das war schon mal das erste Ausschlusskriterium: kein Diesel! Auch wenn`s beim Diesel-Tanken geldmäßig nicht zu sehr weh tat, der Caddy hatte aber im Vergleich zu einem gleichwertigen Benziner die 3-fache Summe an Steuern verschlungen, ganz zu schweigen von der Versicherung, wo der Grundsatz Diesel=Vielfahrer=großes Unfallrisiko vorherrscht. Das alles über die Tankrechnung auszugleichen, geht mit einer Kilometerleistung von um die 10000Km pro Jahr nicht wirklich. Die andere Seite ist natürlich das Drehmoment, was ein Diesel selbst untertourig entfaltet.

    Ein VW sollte es auch nicht mehr sein, so dass 2. Ausschlußkriterium. Was blieb da noch? Fiat Doblo, zu häßlich, Ford? Na ja, den gab es meines Wissens auch nur mit Diesel. Opel, mit dem Combo, ach der ist baugleich mit dem Berlingo/Rifter. Der Onlinekonfigurator brachte da aber eine Summe von rund 35000€ unterm Strich als Listenpreis. Warum nicht, um nicht nochmal in den Caddy TÜV-mäßig investieren zu müssen, sollte die Lieferzeit nicht mehr wie 12 Wochen, so wie ich das von den vorhergehenden Fahrzeug kannte, dauern... Fehlanzeige, unter 9 Monaten geht da garnix! Äh, ich brauche das Auto im Sommer. Da brachte ein Besuch beim örtlichen Freundlichen doch etwas Bewegung in den Kauf. Auf dem Hof stand ein Berlingo, den meine Frau frontmäßig überhaupt nicht als erste Wahl gleich aussortierte. Im Glashaus stand dann unser Rifter, da saß ich zum ersten mal in einem Rifter. Die Sitzposition war genau das, was ich schon lange suchte, da konnte selbst der Caddy nicht mithalten, der Unterschied gefühlt mehr als 10cm. Wenn ich sehe, wie die Sitzposition im derzeitigen Caddy 5 ist, da sitzt man fast wie im Golf, der als Grundlage herhalten muss. Selbst im aktuellen Kangoo, den Bekannte von uns fahren, kam als erste Bemerkung, als diese bei uns mal mitfuhren, das ist ja ne ganz andere Nummer vom Sitzen her.

    Das Glasdach im Rifter war dann das entscheidende Kaufargument. Das vermittelt den optischen Eindruck, dass man nicht so eingezwängt im Fahrzeug sitzt, weil nach oben freie Sicht ist, sofern man das Rollo nicht zugemacht hat.

    Gruß Thomas

    Rifter L1 PureTech 110 Active

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