Fest installierte QI-Smartphone-Ladehalterung und zusätzliche USB-Ladebuchse in flacher Mittelkonsole im Peugeot Rifter

Ich bin seit -zig Jahren ein Freund von fest installierten Telefon-/Smartphonehalterungen im Auto und deshalb habe ich auch für unseren Rifter nach einer Lösung gesucht - die ich Euch hier nach Umsetzung vorstellen möchte:

Unter "fest" installiert verstehe ich nicht irgendweche Gebläseklemmen und auch das "Herum(f)liegen" von Telefonen im Auto schätze ich nicht. Meine Anforderungen an die Lösung waren kabelloses (QI) Laden, Variabilität für verschiedene Telefone (mehrere FahrzeugnutzerInnen) und feste Halterung im Sichtfeld ohne zu stören. Ursprünglich hatte ich die Idee, dass mir die Datenverbindung zum LC-Display über Android-Auto wireless gelingt - es stellt sich jedoch momentan so dar, dass ich AA gar nicht (auch nicht mit Kabelanbindung) zum Laufen bekomme - da muss ich noch mal 'ran... Aber es bleibt für die Grundfunktionen wie Telefonieren und Audioübertragung vom Smartphone-Navi oder Musikfiles ja noch Bluetooth...

Beim sehr renommierten und ebenso teuren Hersteller "brodit" wurde ich fündig für die Befestigung und Stromversorgung und bei der Amazone fand ich eine sehr smarte Smartphone-Halterung aus dem Land der aufgehenden Sonne (wie ja fast alles mittlerweile), die Teileliste samit ca.-Preisen findet Ihr unten.

Montiert wird das Ganze anstatt des Getränkehalters oben im Armaturenbrett (Linkslenker-Version beachten !). Die dort verbaute "Dose" lässt sich mit einem Plastik-Hebelwerkzeug problemlos ausklicken, wenn man von der Windschutzscheibenseite her unter die Umrandung hebelt. Da ich nur die flache Mittelkonsole habe, in der zwei weitere Getränkehalter vorhanden sind, kann ich auf die Dose oben links gut verzichten.

Alos raus damit und mit dem proxxon eine kurze Nut für das Stromkabel gefräst (Achtung, die Nut darf nicht zu kurz sein, da die Basisplatte oben und unten ein Stück weiter unter das Armaturenbrett greift):

So verbaut wie das Auto ist, war es eine echte Herausforderung, das Kabel unter das Armaturenbrett zu bringen. Dazu habe ich die linke Lüftungsdüse entfernt (wird mit gefühlvoller Gewalt nach hinten abgezogen) und ebenfalls den Halterahmen vor dem Sicherungskasten abgeschraubt sowie das weiße Teil direkt auf dem Sicherungskasten (auf dem diverse Steckverbindungen verclipst sind) entfernt.

Dann konnte ich das Kabel in Richtung der grünen Pfeile unter die Abdeckungen verlegen - ich habe sie mit kleinen Streifen Isotape rechts fixiert, damit das Kabel beim Wiedereinbau der Teile nicht geklemmt wird. Oben bei der "Dose" nach rechts an die "Wand" und darunter hinten um den Schaumstoffring auf dem Lüftungsausgang herum nach unten.

Vor dem Fixieren habe ich am Ausgang oben ausprobiert, wieviel Kabel ich dot brauche, damit es nachher nicht zu lose herumbaumelt und auch genug Platz lässt, die Halterung wie gewünscht einzustellen.:

Unterhalb der Lüftungsdüse habe ich immer noch keinen passenden Durchgang gefunden, durch den ich mit dem USB-Type A-Stecker durchkam, deshalb läuft das Kabel nun in der Nut zwischen der Stahlhalterung und dem Plastik und verschwindet dann Richtung Sicherungskasten (im rechteckigen grünen Rahmen) noch ein Stück tiefer. Im grünen Kreis ist übrigens die Schraube, an der ich mir mittels einer Öse die Masse für die Stromzuleitung zum Netzteil "geholt" habe:

Daran anschließend habe ich dann von unten das Kabel über den Sicherungskasten gelegt, damit es nicht vor den Sicherungen herumbaumelt und durch das Einbauen des weißen Plastikhalters vor dem Sicherungskasten doch noch abgeklemmt wird.

Dann wurde die Basisplatte eingeklickt und verschraubt - das Teil hält verschraubt "bombenfest":

Auf die obere Halteplatte des Gelenkarmes habe ich die Garmin-Kugelkopfplatte verschraubt. Entscheidet man sich für eine andere Smartphonehalterung, kann man diese u.U. direkt darauf montieren, die von mir gewählte sitzt jedoch auf einem Kugelkopf (im Standardlieferumfang auf einer Gebläseklemme (bei mir gleich in den Müll, sh. oben):

Auf die verschraubte Basisplatte (wirklich fertig anziehen, man kommt danach an die Schrauben nicht mehr heran...) wird dann in den Messingösen die Grundplatte des Gelenkarmes verschraubt:

Fertig montiert sieht das Ganze dann so aus - Einstellmöglichkeiten für Höhe, Abstand zum Lenkrad und Winkel gibt es ohne Ende dank drei Kugelgelenken:

Den Strom wollte ich aus einem unbelegten Sicherungsplatz holen, das gestaltete sich jedoch schwieriger, als gedacht, also habe ich bzw. der beauftragte Kfz-Elektriker sich ein dickeres Kabel mit "Zündungsplus" gesucht und dort einfach Plus entnommen. (Nein, nicht mittels Kabelpirat, sondern fest verlötet und mit Schrumpfschlauch vernünftig isoliert), Selbstverständlich mit einer eigenen, "fliegenden" Sicherung von 3A unter einer Abdeckung. Leider habe ich dazu kein konkretes Bild, hier ein Foto von dem Teil:

peugeottalk.de/cms/index.php?attachment/57232/

Den "Ursprung" der Masse hatte ich ja schon erwähnt. Beide Pole wurden dann mit dem gekürzten Molex-Kabel verbunden (natürlich ebenfalls verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert). Das verwendete Netzteil bietet 2 USB-Anschlüsse, einer ist lt. Hersteller für Android-Geräte (Qualcomm-QI) und der andere für Geräte vom Hersteller mit dem angeknabberten Obst im Logo optimiert. Der erste ging natürlich an die verbaute Halterung und, um den anderen nicht ungenutzt zu lassen, habe ich in der flachen Mittelkonsole hinten - die Fondspassagiere danken es mir - noch eine USB-Ladebuchse eingebaut. Dabei ist darauf zu achten, die Bohrung sowohl seitlich als auch in der Höhe richtig zu positionieren, damit das nicht mit der Verschraubung der Mittelkonsole oder dem Handbremshebel kollidiert, denn durch den von innen aufzusteckenden Stecker wird das nach innen etwas länger. Also richtig messen, anzeichnen und dann mit dem Forstnerbohrer passenden Durchmessers einmal durch das Plastik - und passt:

Das Kabel habe ich auf der rechten Seite nach vorn geführt, vor den beiden Massepunkten dann die Seite gewechselt und mit dem anderen Kabelbaum durch die Verkleidung gesteckt. Davon habe ich leider nur das vorher-Foto, deshalb habe ich den Verlauf eingezeichnet. Achtung - hier ein bisschen Spiel lassen, damit man bei einem späteren Ausbau der Mittelkonsole das USB-Kabel nicht direkt von der Rückseite der Buchse abzieht. Wenn das Kabel im weiteren Verlauf verlegt ist, gibt es ja nicht mehr "nach":

Danach habe ich dieses Kabel dann an einem schon verbauten Kabelstrang über die Lenksäule geführt (einfach mit Kabelbindern drauf montiert) und dann zum Netzteil. Selbiges hat für die beiden USB-Anschlüsse vorbildlich auch eine Fixierung mittels Kabelbinder vorgesehen (das Molex-Kabel rastet in der Buchse ein) und das Netzteil selbst habe ich wiederum - mangels einer zugänglichen Befestigungsmöglichkeit am Auto - mit zwei Kabelbindern, die ich nicht ganz zugezogen habe, an den Bowdenzug für die Motorhaubenöffnung gehängt. So ist alles sicher und trotzdem beweglich. Das Kabel in dem roten Rahmen ist das, welches von der USB-Buchse kommt, das in dem grünen Rahmen das von der Telefonhalterung:

Alle Verkleidungen wieder schließen und das war's.

Die Ladehalterung schließt bei eingeschalteter Zündung selbsttätig, sobald ein Smartphone eingestellt wird. Seitlich sind - etwas zurückgesetzt - zwei Knöpfe, die auch eine manuelle Bedienung zulassen, beide gleich belegt, man/frau kann also links oder rechts drücken. Funktion: Im Wechsel Schließen / Öffnen / Schließen usw.. Das Ganze funktioniert einige Male auch nach Abschalten der Zündung, da über einen Kondensator in der Halterung Strom gespeichert ist. Man kann also erst in Ruhe das Auto ab und den Motor ausstellen und dann das Telefon entnehmen, die Halterung geht nicht beim Abstellen der Zündung von selbst auf.

Bei Nutzung des Smartphones als Navi (Magic Earth) mit permanent offenem Bildschirm, gleichzeitiger Musikeinspielung via Bluetooth an das RCC sowie mit ein, zwei Telefonaten holte ich nach der Rückfahrt vom Urlaub ein voll geladenes Telefon nach 400 km aus der Halterung - hinein gestellt hatte ich es mit 20% Akkuleistung. Also bei voller Nutzung bleibt genug Power für ein tatsächliches Laden des Smartphones - so sollte das sein... - das mag natürlich mit einem anderen Smartphone anders sein.

Alle oben genannten Anfordnerungen wurden erfüllt - wir sind sehr zufrieden.

Und die zusätzliche USB-Buchse in der Mittelkonsole ist sowohl von hinten als auch vorne gut erreichbar - so kann irgendein/e Mitfahrer/in auch noch "mal eben" das Telefon oder Tablet oder sonstwas laden ohne die Buchse am LC-Display zu blockieren und ohne, dass ein Kabel durch den Innenraum "fliegt".

Einziger Nachteil: Der Spaß ist nicht billig - summa summarum ca. 234.- €.

Hier noch die versprochene Teilleiste:

Sicherlich nicht für jeden etwas, aber es würde mich freuen, wenn ich mit diesem Beitrag jemandem Gleichgesinntem eine Anregung geben konnte.

Viele Grüße aus Hamburg

sun-hh