Turbo-Wechsel beim RCZ

  • Nein, aber ich bin mir sicher, dass die Beantwortung meiner Frage keine FIN benötigt.
    Ich habe den Text zur FIN gelesen und verstanden.

    Beim RCZ156 meines Sohnes muss der Turbolader gewechselt werden und er benötigt sein Auto. Ich erwarte in den nächsten Tagen das Ersatzteil und habe aber kaum Aussicht, einen Termin in einer Werkstatt zu bekommen.

    Kann mir eventuell jemand helfen, was Unterlagen und Anzugswerte bei einem Turbo-Wechsel betrifft? Ich bin zwar nicht ungeübt, doch blind drauflos schrauben war noch nie die beste Idee.

  • FIN angegeben?:

    Nein, aber ich bin mir sicher, dass die Beantwortung meiner Frage keine FIN benötigt.


    Bedeutung der FIN verstanden:

    Ich habe den Text zur FIN gelesen und verstanden.

    Mit der VIN kann Dir ein hilfsbereiter Kollege die Anleitung(en) zur Verfügung stellen.

    Herzliche Grüße


    Wolfgang


    Opel Grandland X 2.0D AT Ultimate :love:

    (EZ 11/2020, mondsteingrau-metallic mit schwarzem Dach, Geschwindigkeitsassistent, AHK und ein paar weiteren Extras)

  • Ich dachte mir zwar, dass alle 156er RCZ der ersten Ausführung sich da gleichen, wenn es denn aber weiter helfen kann, hier bitte: VF34J5FV8BP015329.

    Vielleicht ganz informativ, ich habe dazu DIESES VIDEO gefunden. Nicht ganz das gleiche Fahrzeug, aber sicher ganz ähnlich.

  • Interessantes Video, damit kann man was anfangen. Wenn man dem dann vertrauen will, kann man auch die angegebenen Nm-Werte nutzen.

  • Kann mir eventuell jemand helfen, was Unterlagen und Anzugswerte bei einem Turbo-Wechsel betrifft?

    Bitte schön.

  • Da ich nicht so viel Zeit habe, wie ich gern hätte und mein Sohn auch gern dabei wäre, aktuell aber ebenfalls nicht die nötige Zeit hat, geht es etwas schleppend.

    Turbo ist raus ... und damit alles, was so noch dazu gehört ... also alles vor dem Motor. Ich hatte bis zuletzt die Hoffnung, man könnte den Lader ohne den Krümmer demontieren, aber das ist illusorisch.

    Der Turbo ist tatsächlich die eine Stelle, an der dieser Wagen Öl verliert. Dass das den Weg zurück in die Verbrennung findet, ist weniger ideal. Wenn man beidseitig in den Lader greift und so mit den Fingern die Welle fixiert, kann man diese deutlich hin und her, hoch und runter, axial wie horizontal/vertikal bewegen. Deutlich mehr als gut wäre. Bei dem Neuen sieht das anders aus.

    ABER (!!!) : eine weitere Schadstelle, die definitiv als Ölverlust bezeichnet werden muss, habe ich dabei auch gefunden. Da es zum Turbo-Wechsel gehört, habe ich das mal hier eingestellt. Es handelt sich um die Öldruckleitung zum Lader.

    Macht euch selbst ein Bild ...

  • Das ist beachtlich, sehr beachtlich! Wenn das die Zuleitung zum Turbolader darstellt, sollte dieser eigentlich schon Probleme mit der Schmierung gehabt haben.

    Eine derart "zuverlässig" beidseitig gelöste Pressverbindung sieht definitiv nicht nach einem Einzelfall aus.

    Ich gehe mal davon aus, daß dieses Teil weniger komfortabel zu wechseln ist.

  • Ich gehe mal davon aus, daß dieses Teil weniger komfortabel zu wechseln ist.

    Hattest du eigentlich auch die Stoßstange vorne ausgebaut, um mehr Platz zu haben oder hast du den Turbo auch so ausbauen können?

    Da es praktisch die gleiche Frage ist oder eben auf die gleich Antwort hinausläuft (und um mit dem Thema beim Modell zu bleiben), will ich hier antworten.

    OXIAONYX

    Ähhhh jaja, genau ... :kotz:

    Nein ehrlich, es ist logischerweise das letzte Teil, welches hinter vorderes Hitzeschutzblech, Kakalysator, Abgasbrücke und Turbo, Krümmerdichtung, hinteres Hitzeschutzblech, diversen anderen Schläuchen/Rohren/Haltern dann endlich direkt vor der Motorwand erscheint. Die Anschlüsse oben und unten kann man schon eher sehen, raus bekommt man es da noch lange nicht. Leider lässt es sich im eingebauten Zustand auch nicht zuverlässig prüfen, da das Teil aufgrund von Form und Montage in seiner Position recht gut fixiert ist.

    Man kommt auch nicht wirklich zuverlässig an die Anschlussköpfe, um deren Sitz zweifelsfrei zu überprüfen.

    Ich habe mal so ungefähr den Weg der demontierten Leitung eingezeichnet.

    308THP

    Nein, ich habe die gesamte Nase dran gelassen, der Platz ist eigentlich gerade so ausreichend. Mit einigen Verlängerungen der Steckschlüssel und Nüsse muss man etwas aufpassen, wenn man aber eine ordentliche Pappe vor den Kühler stellt, lässt sich das so machen und man beschädigt die Kühlrippen nicht. Das betrifft aber nur den RCZ uns ich weiß nicht, wieviel Platz man da beim 308 hat.

    Allerdings ist mir bei all den Arbeiten auch aufgefallen, dass ich an dieser Stelle nicht der Erste bin/war ...

  • Moin!


    Danke für deine ausführlichen Infos!


    Ja, bei mir sieht es ähnlich vom Platz aus. Mit ausreichenden Verlängerungen und einer Bühne müsste das bei mir auch gehen, ohne Ausbau der Stoßstange. Diese Leitung ist in der Tat ein Spatz. Schön versteckt hinter exakt allem, was vorne am Motor dran ist. :dance2:


    Ich denke mal, bei mir kommt auch der Krümmer noch in die Tonne plus Dichtung, weil da auch ein paar Mal Abgasgeruch wahrnehmbar war. Wenn das gelöst ist, sollte hoffentlich wieder alles rund laufen.


    Wurde bei dir denn der Motor zerlegt für eine Reinigung oder so? Bei meinem musste das mal vor Jahren gemacht werden und wegen Verkokung der Ventile. Da wurde dann ja eh alles abgenommen und neu zusammengebaut; hoffentlich auch richtig ohne erkennbare Mängel…

  • Also der Motor ist (ich weiß es gerade nicht ganz genau) knapp unter 120000km, gekauft bei 95000km. Eine Reinigung wäre schon möglich gewesen, wäre aber vom Verkäufer sicher wie Goldstaub als Verkaufsargument angepriesen worden. Es wurde aber kein Wort darüber gesagt und auch der Rest der Technik macht nicht diesen Eindruck. Ich sagte meinem Sohn damals, ich würde den nicht nehmen und wenn er genau diesen Wagen haben wolle, müsste er investieren. Hat er seit dem auch ... und das nicht zu knapp.

    Da auch der Kerzenwechsel nicht dem entsprach, was die Unterlagen suggerierten (wie auch Filterwechsel, Klimawartung und einiger anderer Service), haben wir Anfang des Jahres Neue verbaut und ich habe bei der Gelegenheit mal die Endoskop-Kamera in den Brennraum gehalten. Ja, eine Reinigung könnte man mal andenken, aktuell aber sehe ich da noch nicht die Notwendigkeit und habe auch schon Schlimmeres gesehen.

    Irgend etwas Anderes wurde da mal gemacht. Vollprofis waren das aber ganz sicher nicht, denn jede erdenkliche Kabel-oder Leitungsführung (so Kabelbinderkonstruktionen auf rastenden Konsolen) sind da zwar aufgeschnitten, aber weder beseitigt noch ersetzt worden. Letztendlich wurden einfache Kabelbinder verwendet und die Sachen irgendwie irgendwo festgestrapst. Nun hängen die Reste da rum, was von mir natürlich beseitigt wird.

    Die Zylinderkopfhaube haben wir in der ortsansässigen Fachwerkstatt wechseln lassen, mit der Arbeit haben die sich allerdings auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Kurz darauf durften die keine PEUGEOTs mehr verkaufen, nun musste sogar das Schild an der Werkstatt ab. Mich als Kunde sehen die auch nicht wieder.

    Mein Sohn fährt ziemlich gut. Erst schön warm fahren, dann etwas abkühlen lassen, nur den guten Sprit und nahezu nur Langstrecke. Dazu immer mal Drehzahlen und regelmäßige Ölwechsel mit Qualitätsware. Der Wagen läuft ziemlich anständig, noch lohnt sich das Reparieren ... und eventuell auch eine Reinigung ...

  • ErCeZet also, damit wollte ich nicht sagen:“mach mal eine Reinigung.“ ^^ Es hätte für mich nur erklärt, dass da mal Arbeit ausgeführt wurde.


    Wie lange hast du dafür denn ungefähr gebraucht und für mich auch interessant: mit was für einem Aufsatz schraubst du die Lambdasonden und Muttern an den Aufsätzen fest? Ich hab da nur Spezialaufsätze gefunden, welche man außer online selbst hier in Berlin nirgends findet….


    ErCeZet also, damit wollte ich nicht sagen:“mach mal eine Reinigung.“ ^^ Es hätte für mich nur erklärt, dass da mal Arbeit ausgeführt wurde.


    Wie lange hast du dafür denn ungefähr gebraucht und für mich auch interessant: mit was für einem Aufsatz schraubst du die Lambdasonden und Muttern an den Aufsätzen fest? Ich hab da nur Spezialaufsätze gefunden, welche man außer online selbst hier in Berlin nirgends findet….

    Mit „Muttern an den Aufsätzen“ waren die Schellen am Kat gemeint; keine Ahnung, warum Autokorrektur das wieder blöd fand….

    Edited once, last by 308THP: Ein Beitrag von 308THP mit diesem Beitrag zusammengefügt. ().

  • ... damit wollte ich nicht sagen:“mach mal eine Reinigung.“...

    Was ja prinzipiell kein schlechter Tipp wäre und u.U. auch schon geplant ist. Dazu habe ich mal im nächstgelegenen PEUGEOT-Autohaus nachgefragt und etwas mit dem Chef geschwatzt. Die haben Erfahrung damit und würden dass auch für so ca. 800€ anbieten.

    Es hätte für mich nur erklärt, dass da mal Arbeit ausgeführt wurde.

    Mir scheint, dass das Thermostatgehäuse nicht mehr das Originale ist. Das ist schon die Ausführung mit 4-poligem Stecker.

    Außerdem könnten die Ölleitungen (Zu- und Ablauf) des Laders schon mal Grund für eine Reparatur gewesen sein. Ganz unberührt sahen die nicht mehr aus.

    Wie lange hast du dafür denn ungefähr gebraucht ...

    Das lässt sich sehr schwer sagen, denn ich kam immer recht spät von Arbeit und hatte dann ziemlich schnell Probleme mit nachlassendem Licht und/oder einsetzenden Regen. Außerdem steht das Auto auf dem Hof, da die Garage mit zwei weiteren Fahrzeugen belegt ist, von denen eins auch zerlegt ist und somit anständig Platz benötigt.

    Das bedeutet also, ich musste ziemlich viel laufen um Werkzeug zu holen oder Teile abzulegen, außerdem musste ich immer alles hin und wieder wegräumen, da kommt mehr Zeit zusammen, als man eigentlich tatsächlich benötigt.

    Also wenn man weiß, worum es geht und auch die Anleitung vorher gelesen hat, wenn man schon mal an einem Motor geschraubt hat und speziell beim RCZ weiß, wo man den Wagenheber ansetzen und welche Clips man an den Abdeckungen lösen muss, dann hast du das an einem Nachmittag draußen. Dabei hilft es natürlich ungemein, wenn das Auto in einer gut beleuchteten Garage steht.

    Allerdings hatte ich einen sehr entscheidenden und unerwarteten Vorteil. ALLE (!!!) Schrauben, Muttern und Stehbolzen ließen sich erstklassig und völlig problemlos lösen. Das hatte ich anders erwartet. Verwunderlich war da eher, dass von den sieben Stehbolzen am Turbo die Mehrzahl gerade mal handfest (wenn überhaupt) war.

    ... auch interessant: mit was für einem Aufsatz schraubst du die Lambdasonden und Muttern an den Aufsätzen fest?

    Lambdasonden mit einem einfachen 22er Maulschlüssel, völlig problemlos. Ringschlüssel geht sowieso nicht, da passt der Stecker nicht durch.

    Für die Kupfermuttern des Krümmers eine lange 11er Nuss (wegen der Stehbolzen) und 1/4 Zoll, sonst kommt man an einige Muttern durch die Abgaskanäle nicht ran.

    Spezialwerkzeug habe ich nicht gebraucht, hatte ich alles in der Garage.

  • ErCeZet Wie hast du dann das Drehmoment an diese Schraubverbindungen angelegt? Für die Sonden sind es ja 47-50nm, soweit ich weiß. Hast du dafür entsprechende Schlüssel oder machst du das dann auch nur mit dem 22er?

  • Ja, 22er. Ich habe zwar einen Drehmomentschlüssel mit Maul-Aufsätzen, aber bei derart großen Formaten und so niedrigen Werten mach ich das nach Gefühl.

    Der RCZ hat da allerdings einen recht großen Stecker, bei allen bisherigen Fahrzeugen habe auch Ringschlüssel gepasst. Aber nein, bei den Sonden habe ich das bisher nie so genau genommen ... hat aber immer gepasst.

  • Aktueller Stand:

    Der Motorraum komplettiert sich langsam wieder. Der Zusammenbau gestaltet sich einfacher als gedacht, vor allem, da ich die Stecker/Rohr/Schlauchanschlüsse beidseitig beschriftet hatte. Einige Details sind dämlich bis unglaublich, da müssen die Konstrukteure vor der Arbeit mächtig gefeiert haben. Aber es wird langsam ...

    Bis ich mir den Abgaskrümmer wegen einer Auffälligkeit genauer angesehen habe. An der Stelle haben wir die Arbeiten erst einmal abgebrochen.

    Ich habe ein wenig Google bemüht und einige Bilder von gebrauchten Krümmern dieser Motoren (egal welche Marke) gefunden. Wenn einer einen Schaden hatte, dann genau den gleichen. Aber haargenau!

    Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich deshalb den Krümmer ersetzen sollte. Wenn man genau hinschaut und erkennen kann, in welche Richtung der Riss geht, kommt man nicht zu der Erkenntnis, dass da was rausbrechen kann. Aber sicher ist das natürlich nicht!

    Hat da jemand Erfahrungen??

  • Von meiner Warte aus würde ich sagen: weg mit dem Ding und neuen Krümmer rein. Das Teil hat an wenigstens zwei Stellen mit dem bloßen Auge erkennbare Risse; einer davon richtig massiv. Von einer bleibenden strukturellen Integrität des Bauteils kann da nicht mehr sicher ausgegangen werden. Da würde ich mich auch nicht wundern, wenn im Krümmer tiefer auch noch defekte Stellen sind, welche man jetzt nicht direkt sieht ohne Endoskop.


    Es bietet sich da ohnehin jetzt an, das Teil komplett zu ersetzen. Ansonsten musst du den ganzen Zirkus nochmal machen, nochmal Flüssigkeiten erneuern, nochmal Dichtringe. Das wäre ja sonst unsinnig, weil dieser Krümmer früher oder später zu massiven Problemen führen wird.

  • Emma65 Guten Abend,


    Die Anleitung für den Ausbau des Turbo erwähnt, dass Verschlussstopfen für die Öffnungen des Turbo benutzt werden sollen. Gibt es von Peugeot hier vorgeschriebene Stopfen oder kann man da irgendwelche nehmen, die für die Öffnungen passen?


    Ich habe online ebenfalls gelesen, dass beim Einbau des Laders in die Ölzulaufbohrung eine kleine Menge Motoröl eingefüllt werden soll. Gilt das nur für Neubauteile oder auch für vorhandene Turbos?

  • Aus dem Werkstattalltag:

    Du musst natürlich nicht die vorgeschriebenen (oder eben spezielle) Verschlußstopfen nehmen, entsprechend zurechtgemachte kleine Lappen gehen da genauso gut. Es sollte nur Stoff sein und kein Papier, damit man das alles rückstandlos wieder heraus bekommt. Es geht ja nur darum, daß sich während der Arbeit keine Fremdkörper da hinein verirren.

    Das macht man aber mit allen Öffnungen (Ladeluftkühler, Wasserkühler, Thermostats u.s.w.).

    Der Turbo, egal ob neu oder gebraucht, wird so weit wie möglich mit Öl befüllt, damit beim ersten Anlaufen ausreichend Schmierung vorhanden ist. Die Ölpumpe und der Ölkreislauf schaffen das unter Umständen nicht so spontan und dann würde der Lader trocken anlaufen. Der Schaden wäre somit garantiert.

  • Das ist sehr wertvolles Feedback, vielen Dank!


    Edit mit Erklärung, warum ich das frage für User mit ähnlichem Problem: bei vielen Neuteilen gibt es diesen Hinweis mit der Vorabschmierung vor der ersten Inbetriebnahme mit häufiger Mitlieferung von Einfüllspritzen mit Spezialöl. Ein Verweis auf gebrauchte Teile findet sich da, zumindest bei meinen Suchergebnissen, nicht. Man erliegt dann schnell dem Irrtum, dass das bei den vorhandenen Anbauteilen nicht nötig wäre. In dem Fall ist das Gold wert, zu wissen, dass das auch bei gebrauchten Ladern, welche lediglich wieder installiert werden, auch geschehen sollte.