Meinung zu "THG" und CO2 Zertifikaten

  • Hallo miteinander,


    passt nicht 100% zum Thema Wallbox aber ist letztlich hier wohl doch am besten aufgehoben... Also:


    Was haltet ihr von der Treibhausgasminderungsquote "THG" und den Zertifikatshandle-Börsen dazu? Details dazu sind unter diesem Link zu finden. Effektiv verkauft man CO2 Zertifakte die einem zustehen wenn man ein eAuto (nicht Hybrid) fährt. Für Privatpersonen gibt es Broker die viele einzelne Zertifkate zusammenlegen und damit dann ein Angebot für Firmen machen die diese Zertifikate benötigen (Tankstellen/Kraftstoffhersteller). Zu erwarten sind wohl irgendwas zwischen 100-150€ pro Jahr und Auto. Gilt ab 2022.


    Mich würde interessieren ob sich hier jemand das Thema mal genauer angesehen hat und wie die allgemeine Meinung so ist.


    Gruß,

    Stefan

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)

    Einmal editiert, zuletzt von SilSon ()

  • Moin SilSon,

    meiner Meinung nach ist das am Ziel vorbei.

    Ich fahre rein elektrisch um meine CO2 Bilanz zu verbessern und jetzt soll ich diese Verkaufen damit jemand anderes weiter Verbrennungsmotoren fährt.

    Damit würde ich meine eigene Bilanz zunichte machen.

    Reine Stromer haben ja schon damit zu kämpfen das bei der Herstellung mehr CO2 anfällt.

    Ab welchen Punkt fahre ich dann KLIMANEUTRAL ??


    MfG

    Werner

  • Das Thema ist aber, wenn du es nicht verkaufst, macht es der Staat so oder so. Dann nimmt er deine und versteigert sie. Dieses Geld landest in irgendeinem Ministerium ohne Zweckgebunden zu sein. Ich war am Anfang auch kritisch. Aber wenn die Quote eh verkauft wird, dann soll sie lieber zu mir.


    Außerdem finanzierst du damit keinen weiteren Verbrenner, was ich auch erst dachte. Aber erklären kann ich es ehrlich gesagt auch nicht so richtig. Aber ich habe einen Podcast gehört, da wurde das eine knappe Stunde erklärt:

    https://www.cleanelectric.de/thg-ccv/?t=18%3A52


    Auch wie das genau funktioniert, wer davon profitiert, wie sich das auf die Erdölfirmen auswirkt, usw.

    Rifter L2 GT-Line 130 EAT8| Nacht-Blau | Rückfahrkamera | AHK o. W. | Navi mit DAB | BJ 2019

    e-208 GT | Schneeweiß | Sitzheizung |BJ 2022

    e-208 Allure | Perla Nera Schwarz | Rückfahrkamera | City-Paket-Plus | ACC | Sitzheizung| Navi mit DAB | BJ 2020  -> Totalschaden

  • Meine Frau und ich haben da gestern auch länger überlegt und hatten ähnliche Gedanken wie Werner e2008. Insbesondere kam uns der Gedanke, dass der Preis für die Zertifikate ggfs. steigen würde wenn sehr viele Privatpersonen nicht mitmachen (weil das Angebot dann geringer wird).


    Was Krustime nun schreibt klingt aber nach fixer Menge unabhängig woher die Zertifikate kommen. Damit wäre es dann wirklich quatsch das Geld nicht "mitzunehmen". Danke für den Podcast-Link. Ich versuch mir die Zeit mal frei zu machen um ihn zu hören.


    Wenn sich noch mehr Meinungen/Informationen dazu finden: Bin weiterhin interessiert.

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)

  • Moin Krustime,

    ich werde mir das bei Gelegenheit mal genauer anhören.


    MfG

    Werner


    Moin,

    habe mir den Podcast mal angehört.

    Ich muss meine Aussage nun ganz klar ändern.

    Es scheint ja so zu sein das man die CO2 Zertifikate auf jeden Fall benutzten sollte.


    Mir persönlich geht es hier nicht um das Geld, sondern das man das CO2 Zertifikat richtig einsetzt.

    Ich werde mich damit wohl nochmal genauer befassen.


    Vielen Dank an Krustime für den Link.


    MfG

    Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Werner e2008 () aus folgendem Grund: Meinungsänderung

  • Sehr gerne.


    Können uns da auch gerne weiter austauschen. Zu 100% erschließt es sich mir auch noch nicht

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  • Nach etwas längerem hin und her haben wir uns nun entschieden da erstmal mitzumachen und uns bei https://geld-fuer-eauto.de registriert. Effektiv kann man seine Meinung ja eh jedes Jahr ändern.

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)

  • Die Preise für die Quote steigen. Es gibt jetzt, je nach Anbieter, um die 250 €

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  • Hm... also bei mir sind für das schon eingetragene Auto 130€ vorgemerkt aber gleichzeitig steht auf der Homepage "meines" Anbieters 250€ Auszahlung. Bin mal gespannt ob das noch angepasst wird oder ob das wieder so ein Fall von "Bestandskunden haben halt Pech" ist...

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  • Übrigens: zumindest bei dem von mir ausgewählten Anbieter konnte man die alte Quote per klick überprüfen lassen. Nach einigen Tagen wurde der Auszahlungsbetrag dann auch wirklih von 130€ auf 250€ erhöht. Aber: Man muss halt wohl selbst dran denken da ggfs. zu schauen ob der geplante Betrag noch zum aktuellen möglichen Betrag passt.

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)

  • Ich glaube das entsprechende Gesetzt wird erst am 1.1.2022 gültig. Für 2021 kann man entsprechend noch nichts verkaufen


    Hinzugefügt am 7.12.: Zwischenzeitlich ist die Prämie bei 300€ angekommen. \o/


    (PS: Ich finde es doof, dass ich auch nach mehreren Stunden nicht auf meinen eigenen Beitrag antworten kann sondern nur den letzten editieren; so kriegen doch andere nicht mit das sich im Thread was getan hat)

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    Einmal editiert, zuletzt von SilSon ()

  • Richtig verstanden habe ich das Thema nicht: was "verkaufe" ich als e-Fahrer da eigentlich (meinen eigenen geringen CO2 Ausstoß?). Wenn ich ihn verkauft habe, bin ich dann wieder ein virtueller Umweltsünder? Und ist der Käufer dann der virtuelle Umweltschoner? Wie nutzt das Zertifikat dem "Käufer"? Wirklich besser wird die Umwelt doch dadurch dass ich verkaufe oder nicht verkaufe - nicht. Oder?

    LG Rokko

  • Richtig verstanden habe ich das Thema nicht: was "verkaufe" ich als e-Fahrer da eigentlich (meinen eigenen geringen CO2 Ausstoß?). Wenn ich ihn verkauft habe, bin ich dann wieder ein virtueller Umweltsünder? Und ist der Käufer dann der virtuelle Umweltschoner? Wie nutzt das Zertifikat dem "Käufer"? Wirklich besser wird die Umwelt doch dadurch dass ich verkaufe oder nicht verkaufe - nicht. Oder?

    Krustime hatte dazu oben einen Podcast verlinkt:

    Aber erklären kann ich es ehrlich gesagt auch nicht so richtig. Aber ich habe einen Podcast gehört, da wurde das eine knappe Stunde erklärt:

    https://www.cleanelectric.de/thg-ccv/?t=18%3A52


    Ich hab es jetzt so verstanden: In dem Gesetz wird die Mineralöl-Industrie verpflichtet für einen bestimmten Anteil der von ihnen produzierten/verkaufen Treibstoffe Zertifikate zu kaufen. Die Menge der Zertifikate hängt mit der Menge der verkaufen eAutos zusammen. Eigentümer von eAutos können über die div. Webseiten ihre Zertifikate beanspruchen und dort auch direkt verkaufen lassen (das ist sinnvoll weil die Webseiten so große Pakete anbieten können was für die Zertifkatskäufer natürlich interessant ist als bei zig-tausend Privatpersonen einzeln zu kaufen). Nicht beanspruchte Zertifikate verkauft der Staat selbst.


    Entsprechend verkauft man da eher keine Emissionen. Dafür gibt es ja die fixe CO2 Steuer. Das THG ist eher ein System um Geld von fossil betreibenen Fahrzeugen zu elektisch angetrieben Fahrzeugen zu verschieben und so eMobilität zu bewerben/attraktiver zu machen.


    Ich seh das halt, zugegebenermaßen als Profiteur, als ein Baustein im Sinne von "Der (regulierte) Markt regelt". Die CO2 Emissionen müssen halt sinken und dafür muss der Preis steigen.

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)

  • Das hört bzw. liest sich ja so, als ob für den Anteil, den mein Auto zur Verbesserung der CO2-Bilanz leistet, der Zertificaterwerber die Umwelt verschmutzen darf...hm?

  • Das hört bzw. liest sich ja so, als ob für den Anteil, den mein Auto zur Verbesserung der CO2-Bilanz leistet, der Zertificaterwerber die Umwelt verschmutzen darf...hm?

    Jein, es ist kompliziert und so richtig blicke ich da nicht durch. Das THG ist ja zum Beispiel viel teurer als die CO2-Zertifikate.

    Nicht beanspruchte Zertifikate verkauft der Staat selbst.

    Und das ist das Thema. Wenn der Staat diese verkauft, wer weiß wohin das Geld wandert? Rüstung? Neue unnötige Straßen?

    Ich habe zum Beispiel beschlossen, dass ich das Geld selber in die Energiewende investiere und mir mal zunächst die nächsten Jahre eine Balkonsolaranlage anschaffe. Mit den jetzt fast 300 € im Jahr habe ich die in 2 bis 3 Jahren schon drin. Dann ist die Quote sinnvoll investiert in das was sie soll.


    Der Podcast, den ich mal gepostet habe, befasst sich. Am besten man gönnt sich die Zeit. Man sollte direkt an der Stelle raus kommen, wenn man meinen Link anklickt.


    Übrigens: Man muss/sollte dieses Geld eigentlich versteuern. Man reißt wohl irgendeine Steuerfreigrenze. Aber das kann ein Steuerberater sicher sagen. Ich habe das nur jetzt gehört. Was man mit der Info macht, muss jeder für sich wissen.

    Rifter L2 GT-Line 130 EAT8| Nacht-Blau | Rückfahrkamera | AHK o. W. | Navi mit DAB | BJ 2019

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    e-208 Allure | Perla Nera Schwarz | Rückfahrkamera | City-Paket-Plus | ACC | Sitzheizung| Navi mit DAB | BJ 2020  -> Totalschaden

  • Die Umwelt wird nicht sauberer oder dreckiger durch das Verkaufen von virtuellen Zertifikaten: wer das glaubt, kann gern bei mir Zertifikate zu je 1ct erwerben für einen Grashalm in meinem Garten. Als Rabatt würde ich 12 Grashalmzertifikate (GHZ) zum Preis von 10ct anbieten können.

    DAS IST ALLES NUR RECHTE-TASCHE-LINKE-TASCHE! Dann zahle ich halt als Dieselfahrer ein wenig Geld, und als Elektrofahrer bekomme ich etwas. Umverteilen macht aber etwas aus, WENN deshalb (!) die Verbrenner wegfallen „würden“…

    Früher haben wir Diesel gekauft, weil Benziner so schlecht waren…<X


    Ich bin für eine Bierzertifizierung- und als Rotweintrinker bekomme ich dann 300 EUR im Jahr! Prost! Die investiere ich dann natürlich auch in nachhaltige Rotweinlagertechnik!

    1109235.png  :drive: und AdBlue ca. 1,3 l/1000km (Stand nach 69000 km)

  • Die Umwelt wird nicht sauberer oder dreckiger durch das Verkaufen von virtuellen Zertifikaten: wer das glaubt,


    Ich bin für eine Bierzertifizierung- und als Rotweintrinker bekomme ich dann 300 EUR im Jahr! Prost! Die investiere ich dann natürlich auch in nachhaltige Rotweinlagertechnik!

    Zum THG-Zitat:

    Aber durch das "Kaufen-Müssen" von (virtuellen) Zertifikaten werden die Produkte der CO2-Verursacher teurer. Und was das längerfristig bedeutet, muss wohl nicht erklärt werden.


    Zum Bier-/Rotwein-Zitat

    Ich empfehle, deine Rotweinlagertechnik auch ohne Erhalt von Zertifierungsquoten nachhaltig zu gestalten. Macht sich gut. Prost oliboli!

  • Gab heute noch einen Artikel dazu bei Golem: https://glm.io/162185


    Interessant ist mMn. vor allem die Auflistung der THG Anbieter am Ende des Artikels.

    (Verbrauch inkl. ca. 3kWh/100km Ladeverluste)